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 Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"

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Captain Stryder
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BeitragThema: Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"   Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille" EmptyMi März 26, 2014 12:51 am

Es herrschte Stille auf der Brücke, junge Männer und Frauen starrten wie hypnotisiert auf die Sensorschirme, die immer unglaublichere Zahlen anzeigten. 8 Schiffe der Valor Klasse, jedes einzelne mit einem vierfachen der Gesamtbesetzung, die die Arch of Tears in die Schlacht führen konnte.  Captain Thomas Thul-Aquila schaute ebenfalls aus dem Transparitstahlglas in die kälte des Weltraumes, vor dem Hintergrund von tausenden Sternen zeichneten sich langsam die republikanischen Großkampfschiffe ab. Die Welt schien langsamer zu werden, die alten Hände waren unter den schwarzen Lederhandschuhen schweißnass und im Hintergrund war ein Würgen zu hören. Einem der jungen Offiziere waren die Nerven durchgegangen. Thomas schaute sich um… mit seinen 53 Jahren kam er sich wie ein Dinosaurier vor unter all diesen Kindern. 
Neben der Arch of Tears schob sich langsam der Rumpf einer mächtigen Harrower nach vorne,  die letzten Bereitschaftsmeldungen der … Thomas lachte innerlich auf… Begleitschiffe waren eingetroffen. Kaum mehr als Frachter denen man einen imperialen Aufkleber verpasst und eine Kanone aufgeschraubt hatte. Die 13. Flotte hatte sich im niedrigem Orbit verteilt und weiträumig aufgefächert, um den Boden-Raum Waffen von Tessien die Gelegenheit zum Feuern zu verpassen.

Eine junge Stimme erklang aus der Sensorik. Eine junge Zabrak hier auf dem Brückendeck.. der Captain schüttelte innerlich den Kopf „Captain Aquila, Sir. Feindliche Streitkräfte nähren sich auf Vektor 31-12 und...“
„Ich sehe es Fähnrich, lassen sie gut sein.  Richten sie alle Batterien aus und alle Energie auf die Frontaldeflektoren leiten. Die Jägerstaffeln auf Flankenposition.. möge die Macht uns schützen“  
Die letzten Worte murmelte der alte Flottenoffizier nur noch.
 Die republikanische Flotte hatte keinen Grund für ausgeklügelte Manöver und so sah es auch nicht aus. 3 Valor Klassen Schiffe formierten die erste Angriffswelle, die direkt auf die 13 Flotte zielte flankiert von mehr als 20 kleineren Schiffen, Thantrakorvetten, Hammerhead Kreuzer. Die Sensoren zählten außerdem 526 feindliche Raumjäger und Bomber. Die nächsten Sekunden vergingen wie in Zeitlupe, Thomas drehte sich zu dem Hauptsichtfenster um, während durch den Durastahl das leise Surren zu hören war, mit dem sich die mächtigen Hauptbatterien der Arch of Tears ausrichten. Es folgte ein leises klicken, als die Batterien arretiert wurden und dann wieder Stille. Einatmen.. die Luft fließt die Luftröhre hinunter, die Lungen füllen sich und dann bricht die Hölle los. Grelle Energieblitze lecken nach den Schilden der Arch of Tears, wenige Zentimeter vor der Hülle explodieren die Plasmageschosse und verteilen ihre Energie, die Hauptbatterien dröhnen im Sekundentakt und dann füllt ein greller weißer Strahl die gesamte Brücke, ein Energiestrahl dick wie ein Häuserblock rast an der imperialen Flotte vorbei, zerschneidet offenbar mühelos einige unglücklichen Sternenjäger und trifft dann auf eine Valor.. Thomas gönnt sich ein Lächeln als das mächtige Schiff in zwei Teile zerbricht und auf dem Taktikdisplay mit „Bedrohungsindex=0, neues Primärziel wird anvisiert“ quittiert wird.

Aber das Lächeln erlosch sofort wieder als die ersten improvisierten Schiffe der 13. Flotte im Feuer der republikanischen Jagdverbände ausbrannten… ein Schiff nach dem anderen von jenen die die vordere Verteidigungslinie bildeten erlosch von den Bildschirmen. Hunderte imperiale Soldaten fanden in wenigen Augenblicken den Tod, die imperialen Raumjäger waren etwa 1:2 unterlegen, aber sie verkauften sich teuer, aber der Verlust der Valor schien die Republik nicht abzuhalten. Ohne langsamer zu werden, bahnte sich die erste Angriffswelle ihren Weg durch die vorderen Linien der 13. Flotte. Auch wenn die Terminuszerstörer neben der Arch of Tears und sogar die Harrower ununterbrochen feuerten, für jedes Schiff das sie abschossen, stand ein neues Parat. Vor allem die mächtigen Valor machten ihnen das Leben schwer, dabei war die Schlacht nicht einmal 10 Minuten alt und die 13. Flotte hatte bereits 43 leichte Unterstützungsschiffe sowie 2 Terminuszerstörer verloren.  Dann leckte wieder ein gleißendes Licht von der Oberfläche nach den republikanischen Großkampfschiffen und es war ein guter Schuss. Das massive Projektil der Boden Raumwaffe zerschlug den Nacken einer Hammerhead und drang dann weiter in eine andere Valor ein, diese zerbrach zwar nicht, aber zeigte schwere Schäden.
„Waffenkontrolle, neues Primärziel: Valor Klasse bei Punkt 23.41.2“ brüllte Thomas, die Gelegenheit erkennend. „Sir, jawohl Sir. Feuere auf neues Ziel“ war die Antwort aus dem Kommandograben. Die Turbolaser fraßen sich tief in die Valor und sie begann sich zu schütteln wie ein wildes Tier. heißes Plasma leckte aus den offenen Decks und dort wo Sauerstoff entwich, war auch kurz ein Feuer zu sehen. Dann lenkte auch die Harrower ihr Feuer auf die angeschlagene Valor… wenige Sekunden später explodierte das Schiff in einem Gewitter aus grünem Feuer. Auch hier gingen nun tausende Republikaner in die lange, kalte Stille ein.
Weiter zehn Minuten später war die Lage praktisch aussichtlos. Die Kampfstärke der 13. Flotte war auf unter 40% gefallen, im Hintergrund konnte Thomas gerade noch sehen, wie eine Harrower aus mehreren Wunden brennend gen Atmosphäre stürzte und das Schicksal tausender besiegelte.

„Sir, Frontdeflektoren auf unter 10%. Waffenbatterien 2 und 4 außer Gefecht und…“ ein lautes Knacken überlagerte die weiteren Schadensmeldungen. Eine harte, männliche Stimme meldete sich, Thomas konnte sie nicht sofort zuordnen. „An alle Schiffe der 13. Flotte. Rückzug. Authentifizierungscodes werden übermittelt. Bringen sie ihre Männer da raus und zwar sofort. Ich wiederhole: An alle Schiffe: Rückzug.“ Thomas war irritiert, aber die Kennung war korrekt und irgendwie war auch er erleichtert, dass sich ein Ausweg bot. Zwei Harrower und mehrere Terminuszerstörer machten sich auf den Planeten zu verlassen, es würde hässlich werden, aber sie konnten es schaffen… ein weiteres Mal spuckte die Planetare Abwehr von Tessien Tod und Vernichtung auf die republikanische Flotte… die dritte Valor ging in Flammen auf, als das Geschoss das Schiff mittig traf, die Schilde waren wirkungslos. Auch dieses Schiff zerbrach und öffnete den dringend benötigten Fluchtvektor für die Überreste der 13. Flotte.  Es folgten weitere Minuten des Bangens, aber die feindliche Flotte schien nicht sehr erpicht darauf zu sein, diese 14 überlebenden Schiffe zu verfolgen, dieses Mal war er noch der langen kalten Stille entronnen und als die Sterne dem Licht des Hyperraumes wichen, wurde es schwarz um ihn herum.
 
**Tessien, Hauptquartier des 17. Sturmregimentes Dromund Kaas**
Sauerstoff sog sich in die beschädigten Lungen, das leise zischen des fließenden Sauerstoffs war in den letzten Tagen eine allgegenwärtige Begleitung gewesen und nun blendete er sie vollständig aus. Amon betrachtete die Meldung mit steinerner Mine. 3 Valor, 17 Begleitschiffe und nicht näher bezifferte Anzahl an feindlichen und freundlichen Jägern, 1 Harrower, 9 Terminuszerstörer und die gesamten Hilfstruppen im Raum waren in den letzten 2 Stunden über Tessien verbrannt. Die imperiale 13. Flotte war geschlagen, die wenigen Schiffe hatten vor 15 Minuten den Sprung in den Hyperraum gemacht und es war sehr unwahrscheinlich, dass sie jemals wiederkehrten. Die Republik hatte Verluste gehabt, sogar schwere Verluste, aber ihre Bodentruppen waren weitestgehend intakt und die Boden-Raum Waffen waren auf die Verteidigung gegen Großkampfschiffe ausgelegt, nicht auf den Abschuss von vielen kleinen Transportern.  
Die Invasion ist nur noch eine Frage von Stunden, das Regiment war ausgerückt um eine Flak Stellung zu verteidigen. Er hoffte nur, dass sie die Stellung halten würde… die Macht weiß, sie brauchten jedes einzelne verdammte Ding. Wenn doch nur Shanora hier wäre dachte er sich und sank wieder zurück in sein Kissen, quittierte den erhalt der Meldung und ließ den Boten wegtreten.
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BeitragThema: Re: Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"   Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille" EmptyMi März 26, 2014 3:29 pm

Merraru jagte gerade einem Kameraden einen schmerzstillenden Stim in die Überreste seines Arms, bevor sie sich dem nächsten Verwundeten zu wandte, der in der Deckung neben ihr kauerte und seinen Blasterkarabiner zitternd umklammert hielt, während das republikanische Bombardement der Außenbezirke von Tessien unvermindert fortgesetzt wurde. Sie war zu einer anderen Einheit an diesem Verteidigungsposten gerufen worden, als die Sanitäter dieser Einheit ihren Dienst nicht mehr alleine bewältigen konnten.
Seit 4 Tagen hatte Merraru kaum noch geschlafen und nur Stims hielten die Chiss noch wach. Sie versuchte dieser Hölle des Krieges um Tessien ihre Professionalität und Erziehung als Chiss entgegen zusetzen, doch sie war nervlich und seelisch am Limit, wenn nicht sogar am Ende. Soldaten waren unter ihren Händen einfach weggestorben, das Staccato der Geschütze war wie ein ungesunder zweiter Herzschlag geworden, Feuer am Himmel, Feuer am Boden, Schreie, Jammern, Wimmern, Trauer, Schmerz, Zorn. Merraru arbeitete wie in Trance, erfüllte den Versorgungsplan gemäß den Dienstvorschriften, zeigte keine Emotionen – sie war Chiss.

„Alles wird gut, bleiben Sie ruhig Kamerad!“, hörte sie sich lügen, als sie die Schmerzen eines Zabrak linderte, dessen Brustkorb offen lag. Noch ein Herz hielt ihn am Leben, wie lange noch.

Lügen- das letzte Mal hatte sie gelogen, als sie ihren Vater zum letzten Mal getroffen hatte und ihm vorgaukeln wollte, sie hätte die Ingenieurslaufbahn eingeschlagen, bis die Wahrheit ans Licht kam, dass ihr eigentliches Talent im medizinischen Bereich lag und ihr Vater ihr nach einer Ohrfeige für die Lüge das Studium der Medizin gestattet hatte. Dieser Zabak hier würde sie für diese Lüge sicher nicht schlagen, jetzt nicht mehr. Er hatte es hinter sich. Sie riss seine Dienstmarke vom Hals und steckte sie zu den anderen. Keine Emotionen zeigen, Pflicht erfüllen, der nächste Verwundete wartete bereits.

Am nächtlich erhellten Himmel regneten Trümmerteile der Raumschlacht wie Sternschnuppen herab und Merraru spürte, dass sie weinte.
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BeitragThema: Re: Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"   Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille" EmptySo März 30, 2014 1:21 pm



Der Kampf um den Stadtsektor 9 dauerte nun schon fünf Tage. Merraru funkionierte, setze Stims, stillte Blutungen. Längst hatte sie kein Kolto mehr bei sich, doch die Schlacht tobte unbarmherzig weiter. Sie spürte keine Müdigkeit mehr, den Punkt hatte sie hinter sich, kühl und berechnend sortierte sie die noch partiell einsatzfähigen Soldaten von denen, die nicht einmal mehr einen Blaster halten konnten. Sie registrierte nicht, dass sie diese Männer und Frauen zum Sterben zurückließ, würde die Republik sie nicht finden und ihnen die Versorgung zuteil werden lassen, die sie noch retten konnte – vielleicht wollte Merraru es auch nicht erkennen um einfach funktionieren zu können.

Es gab keinen Moment der Ruhe oder des Rückzugs auf diesem Schlachtfeld in Sektor 9. Es gab keine Garnison, nur improvisierte Stellungen in den Trümmern der Gebäude. Es gab Gerüchte, dass die 13. Flotte sich zurück gezogen hatte und es gab Gerüchte, dass Sektor 8 bereits gefallen war, was bedeuten würde, dass ihr Regiment eingekesselt war. Es gab keinen Rückzug, nur den Kampf.

In der Nähe konnte Merraru die Monumente der Stadt in Sektor 9 durch den Dunst erkennen, wenn Staub und Rauch sich für einen kurzen Moment verzogen hatten. Solange die Monumente standen, würde Tessien nicht fallen, diese Hoffnung war wohl für viele der hier kämpfenden Soldaten, die letzte, die sie hatten.


Merraru hatte im Keller eines einst mehrstöckigen Bürogebäudes, von dem nur noch die letzten beiden Stockwerke wie Stümpfe in den Himmel ragten, zusammen mit Medical Sergeant Wood ein provisorisches Lazarett eingerichtet. Besser als nichts und ein kleines bisschen Sicherheit. Seit 2 Tagen waren sie hier unten und der Strom der Verwundeten riss nicht ab. Sie hatte aufgehört zu versuchen sich Gesichter und Namen zu merken. Manche Wunden behandelte sie aber bestimmt schon das zweite oder dritte Mal und jedesmal wurden diese Soldaten wieder mit dem Hinweis „einsatzfähig“ in die Schlacht geschickt.

Es war noch früh am Morgen, seit 2 Stunden regnete es kein Feuer mehr vom Himmel, fielen keine Schüsse, der Feind schien sich aus dem Gebiet um die Monumente zurück gezogen zu haben, als nach einem grellen Blitz eine Erschütterung das Gebäude erzittern ließ, in dem Merraru gerade gemäß den Dienstvorschriften die jüngsten Verluste auflistete, um sie ans Headquarter zu senden. Dann grollte es über ihr wie Donner, als würde eine Lawine ins Tal rauschen, alles um sie herum bebte, Staub wurde durch den Treppenaufgang herein gepresst und die Wucht einer Explosion schleuderte sie an die nächste Wand. Sie hörte die zweite Explosion nicht mehr, sie sah nicht mehr wie die Monumente einstürzten, so wie die Reste des Bürogebäudes über ihr. Als sie zu sich kam, gab es nur diese Stille und Dunkelheit und Schmerzen im linken Bein.


Als sie wieder zu sich kam hatte sie jegliches Gefühl für Zeit verloren.
„Hallo?“, keuchte sie in die Stille und hustete Staub aus den Lungen. „Hallo? Kann mich jemand hören?“, sie lauschte in die Stille und nur ihr Herzschlag war die einzige Antwort, die sie bekam.
Sie tastete nach ihrem Helm, der noch an ihrem Gürtel hing und versucht sich zu bewegen und erkannte nun, was der Grund des Schmerzes an ihrem Bein war. Etwas schien sie dort eingeklemmt zu haben, hielt das Bein wie ein Schraubstock fest. Mit zittrigen Händen setzte sie sich den Helm auf und verschloss ihn um ihn mit der restlichen Rüstung zu verbinden.


„Sergeant Wood, hier Private Merraru...können Sie mich hören?“, ihre Stimme klang ängstlich, das würde man auch durch die mechanische Verzerrung des Helmfunks hören können. Ihr wurde im Display des Helms angezeigt, dass ihre Rüstung nur minimal beschädigt war. Die Sauerstoffversorgung für Notfälle war noch auf 100% und die Filter arbeiteten ohne Probleme, die Energie war auf 68%, die Com-Funktion war intakt. Sie begann ihre HUD-Sichten durchzuschalten, Restlichtverstärker, Infrarot, normal. Im Infrarot konnte sie nur ihren eigenen Körper sehen, doch das kleine Licht an ihrem Helm brachte ihr mehr Klarheit. Der Raum in dem sie sich befand war zur Hälfte mit Geröll gefüllt, das durch den Treppenaufgang nach unten gedrückt worden war. Der Treppenaufgang war komplett zugeschüttet.


„Sergeant Wood, hier Private Merraru, können Sie mich hören? Wenn Sie im Moment nicht reden können, klicken Sie zweimal.“ Nur das Rauschen des eigenen Bluts im Kopf war als Antwort zu hören. Merraru startete einen weiteren Versuch ihr Bein frei zu bekommen, vergeblich.
„Hier Private Merraru- kann mich jemand ....hören....Hallo?“, wieder lauschte sie in die beängstigende Stille, doch kein Laut drang zu ihr. Der Funkkontakt zu ihrer Einheit, der sie als Feld-Sanitäter zugeteilt worden war, war abgebrochen oder es gab keinen mehr, der ihr antworten konnte.
Verzweiflung und Panik krochen in ihr hoch. „Hallo? Hallo?! Hört mich jemand?“, keuchte sie energischer als beabsichtigt in den kleinen Sender ihrer Helmfunk-Einheit, „Bitte sagt doch jemand was...Hallo!!“. Stille!

Wieder versuchte sie sich zu befreien, beugte sich vor und versuchte ihr Bein auszugraben, das zwischen den Trümmern eingeklemmt war, dabei stießen ihre Finger auf eine Gürteltasche, die wohl einem der Kameraden mit höherem Dienstgrad gehört hatte, der sie nun sicherlich nicht mehr benötigte. Hastig öffnete sie die Tasche. Ein kleines Datapad war darin, das Display zerbrochen und ein Holocom, ebenfalls beschädigt, doch als Merraru versuchte es zu aktivieren, stellte sie fest, dass zwar noch Energie für einen Notruf vorhanden war, aber dann würde auch dieses Holocom für immer schweigen. Mit zittrigen Fingern stellte sie den größtmöglichsten Radius ein, in der Hoffnung, dass da oben irgendjemand sie hören würde. Sie wollte hier nicht sterben, nicht hier unten in einem Keller. Sie wollte leben, ihre Familie wiedersehen, Logan, Xeribulon, Master Sergeant Kreldo, das ganze verdammte 17te Sturmregiment, das irgendwo dort draußen kämpfte. Sie hatte Pläne, wollte ihr Medizinstudium fortsetzen und beenden, ihre Familie stolz machen.


„Hier Private Merraru...ich wurde im Keller unter dem Relsab-Bürokomplex im Stadtsektor 9 verschüttet. Ich bin einsatzfähig, kann mich aber nicht selbst befreien. Bitte holt mich hier raus. Mein Display zeigt an, dass der Sauerstoff hier unten und in meinem Helm noch....“ Das Holocom deaktivierte sich, die Energieanzeige stand auf Null.

Sie wusste nicht, dass ihr verzweifelter Notruf nicht nur imperiale Truppen erreicht hatte.
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Aikyara

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BeitragThema: Re: Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"   Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille" EmptySo März 30, 2014 3:25 pm




Weiter außerhalb der Kaserne, in einem Sicherheitsgeschir hing Beskell  an einem Turbolaser, der Kompensator an der Mündung hatte einen Defekt und verzog den Schuss weitestgehend. Er führte noch letzte Schweißarbeiten durch, um den Neuen fest anzubringen und danach wieder die vorherige Präzision zu erreichen. Man hatte ihn vor zwei Stunden rangehängt und sonst war kein Techniker in der Nähe der Garnison mehr. Eigentlich eine sehr lästige Arbeit, wenn man alleine war und noch dazu verflucht zeitaufwendig. Trotzdem: es gab ihm ein gutes Gefühl wieder an Waffen arbeiten zu können, brachte aber immer mehr das Bedürfnis auf irgendjemanden loszugehen, weil er selbst kein Blut zu sehen bekam.

Er lies sich hinunter und löste sich aus dem Geschirr, den Schweißbrenner noch auf dem Rücken. Kurz wandte er sich Seargent Pierce zu, der den RFSB-Rekruten misstrauisch beäugte.

>>Sir, der Kompensator wurde erfolgreich montiert und ist zum Einsatz bereit. Ich werde dann direkt zur Garnison zurückkehren und weitere Befehle abwarten, Seargent.<<

Pierce nickte einmal und winkte Beskell mit einem knappen “Ruhm dem Imperium.” weg.

Beskell schlenderte gemütlich zu dem Speeder und dachte kurz über die Uhrzeit nach und betrachtete den Himmel einen Moment lang. Hunger und Müdigkeit spürte er nun auch schon nicht mehr - zu viel gab es zutun, als dass er sich für fünf Minuten hätte hinsetzen können - es war ihm auch lieber so. Besser man funktionierte, statt weich zu werden; der Kopfgeldjäger und RFSB-Rekrut erkannte das schon vor einigen Jahren und musste jedes mal darüber schmunzeln.








Am Gleiter angekommen nahm Beskell das Datapad vom Gürtel und ging seine Checkliste durch. Es gab noch zu viel zutun, als das man alles hätte schaffen können. Gerade als er das Geschütz abhaken wollte, drückte sich ein Notruf in den Vordergrund seines Datapads:

>>Hier Private Merraru...ich wurde im Keller unter dem Relsab-Bürokomplex im Stadtsektor 9 verschüttet. Ich bin einsatzfähig, kann mich aber nicht selbst befreien. Bitte holt mich hier raus. Mein Display zeigt an, dass der Sauerstoff hier unten und in meinem Helm noch....<<

Einen Moment erschrak er und betrachtete das Datapad kurz verdutzt. Seine Mimik verhärtete sich und er hing das Datapad wieder an den Gürtel und setzte sich auf den Speeder. Den Helm zog er langsam auf und lehnte sich für einen Moment geistig zurück, als er in Richtung Garnison los fuhr.

>>Stadtsektor 9… hmm… das wäre garnicht so weit entfernt. Aber um auf die Distanz zu kommen hmm… vermutlich sendet sie auf allen Frequenzen… oh Scheiße! Scheiße geil! Das lockt Republikaner an! Ob ich zu meinen Offis sollte…? Arschlecken - den Private hol ich da raus! Aber ich brauche noch Leute… mal sehen wer alles Bock auf ein wenig Action hat. Hatte schon Angst vor ‘nem Lagerkoller.<<







Grinsend nahm Beskell einige Kurven scharf und drehte auf volle Touren auf. Das Adrenalin schoss ihm durch den Körper und seine Zeigefinger wurden zittrig - ein Kampf, etwas Blut und viel Action waren das, was er nun brauchte. Vor der Garnison angekommen spurtete er breit grinsend rein.

>>Zeit für Party! Zeit für die Action! Ich trommel ein paar Leute zusammen und schnapp mir noch was von der Werkbank - egal ob man mir den Kopf wegsprengt! Hah! Denen werd’ ich zeigen wozu ein Kopfgeldjäger WIRKLICH fähig ist! Außerdem brauchen wir hier mehr Leute, will ja schließlich mehr tote Reps’ sehen. ROCK’N’ROLL!!!<<

An der Werkbank angekommen zog er sich einen Werfer heran und etwas Munition, steckte die beiden Blaster wieder in ihre Holster und nahm sein Com zur Hand.

>>Hier RFSB-Rekrut Beskell! Habe soeben einen Notruf von Private Merraru abgefangen und suche nun Freiwillige um sie aus Stadtsektor 9 rauszuholen! Jeder der kann kommt zu mir vor die Garnison - wir müssen vor der Republik dort sein! Jeder Imperiale zählt! Ruhm dem Imperium!<<

Unter seinem Helm begann er breit zu grinsen und ging gemütlich nach draußen. In Gedanken zerriss er bereits die ersten Republikaner und leckte sich daran die Finger.
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