17. Sturmregiment Kaas
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 Der Fall von Gebiet 17

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Aroval

Aroval


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BeitragThema: Der Fall von Gebiet 17   Der Fall von Gebiet 17 EmptyMi März 26, 2014 4:12 pm



Ischta-System, Tessien, Stadtsektor 11, 26.03.14 NVC

Major de Greaz saß in dem thronähnlichen Sessel seines Büros und sah mit harter Mimik auf den Stapel an Datapads, Bildern und Discs mit Holo-Aufzeichnungen, welchen sein Adjutant ihm gebracht hatte. Sein Büro befand sich mitten im Imperialen Bunkerkomplex dieses Stadtgebietes, welches quasi eines der Tore zur Innenstadt bildete, da es direkt an die Randgebiete der Hauptstadt angrenzte. Er war sich dieser Tatsache stets bewusst, ebenso wie seine Soldaten der 5. Freiwilligen Legion „Balmorra“. Sie bildeten einen der Wälle, welche zwischen der Innenstadt und den gelandeten Truppen der Republik liegen. Sollten sie versagen, würde es keine Rettung mehr für den Rest der Imperialen Einheiten geben.
Seine Gedanken beiseite schiebend, hob der Major seinen Blick und musterte den Mann, welcher vor seinem Schreibtisch stand und in geduldiger „Hab-Acht“ Stellung wartete. Der Mann war Corporal Lanc, sein Adjutant und langjähriger Kampfgenosse. Seit die Legion sich vor all der Zeit dem Imperium angeschlossen hat, um ihre Heimat Balmorra zu beschützen, hatten sie einander stets unterstützt und Seite an Seite gekämpft. Der Corporal mochte noch relativ jung sein, keine dreißig, aber dennoch sah man in seinem Gesicht die Narben des Krieges und seine Augen verrieten, dass er Dinge gesehen hatte, die niemand sehen sollte.
Mit einem leisen Seufzen sammelte sich Major de Graez und widmete sich seiner Aufgabe.

„Ist das alles, Corporal? Mehr war nicht zu bergen?“


„Nein, Sir. Weiter konnten unsere Infiltratoren nicht vordringen. Doch es sieht so aus, als wären unsere Befürchtungen wahr.“


Der Major nickte langsam, griff nach dem obersten Datapad des Stapels und aktivierte es. Mit leichtem Flimmern erwachte das Gerät zum Leben und zeigte die gespeicherten Daten auf dem Display an. Der Offizier tippte auf die erste Datei und seine Augen zuckten von einer Seite zur anderen, als er den Inhalt zu lesen begann.


+++ Persönliches Tagebuch von John Milez +++

+++ 4. Heimatlegion Tessien +++

+++ Eintrag vom 21.03.14 NVC +++

Ruhm dem Imperium.

Unser Kommandeur hat uns soeben mitgeteilt, dass die Invasoren der dreckigen Republik unsere Orbitalverteidigung durchbrochen hat und an einigen Randgebieten der Stadt Landungen durchfuhren konnte. Doch gleichsam haben sie wohl große Verluste erlitten, sowohl ihre Flotte, wie auch die Landungstruppen. Diese Hunde haben uns bei weitem unterschätzt und auch wir werden unsere Stadt nicht so einfach aufgeben und sie mit unseren Waffen im Anschlag erwarten. Es ist gut, dass ein Großteil der Zivilisten bereits evakuiert wurde, denn in diesem Kampf können wir keine Rücksicht nehmen. Für das Imperium und für Tessien, unsere Heimat, werden wir die Angreifer mit allen Mitteln zurückdrängen.

Wir alle bereiten uns schon auf den Kampf vor und sind in Alarmbereitschft. Doch es ist ein gutes Gefühl, endlich die Reps erschießen zu dürfen, die uns so viel Leid gebracht haben. Und da ich zu den Spähern gehöre, werden wir auch als erstes Gelegenheit dazu kriegen. Jes, Ayra und Marc sind schon voller Eifer, ebenso wie ich. Morgen geht es auf eine Erkundungsmission. Ich werde meinen Blaster noch einmal richtig säubern und warten, damit er auch wirklich funktioniert.
Ruhm dem Imperium.


+++ Ende des Eintrags +++

+++ Eintrag vom 22.03.14 NVC +++
Ruhm dem Imperium.
Was für ein Tag... einerseits platze ich fast vor Freude und andererseits möchte ich dauernd schreien und irgendwas schlagen. Mein Trupp hat heute die Erkundungsmission durchgeführt. Früh morgens, noch vor Sonnenaufgang um 0500, haben wir unsere Ausrüstung angelegt und die Garnison verlassen – ab in feindliches Terrain. Wir sollten herausfinden, wo die Reps in unserer Nähe gelandet sind, wie viele es sind, was sie an Ausrüstung haben und so weiter. Halt alles, was die Offiziere und Taktiker so brauchen.


Wir kamen gut voran, was auch daran lag, dass von den Reps zunächst keine Spur war. Erst als wir uns der zentralen Plaza von Stadtgebiet 17 näherten, mussten wir wirklich aufpassen. Wir konnten schon von weitem sehen, dass es hier heftige Kämpfe gab. Überall lagen Trümmer von Gebäuden, manche von ihnen waren sogar komplett zusammen gestürzt, provisorische Barrikaden versperrten die Hauptstraßen und unzählige Einschusslöcher säumten die Umgebung. Jes fluchte bei diesem Anblick fast dauern, was aber auch kein Wunder ist. Schließlich ist er hier aufgewachsen. Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich nicht anders reagiert.

Wir schlichen uns als näher an den zentralen Platz heran, wobei wir einigen feindlichen Suchdroiden ausweichen mussten, und bekamen schließlich wirklich den Brückenkopf der Reps zu sehen. Ich musste schon ordentlich schlucken bei dem, was die alles aufgefahren hatten. Dutzende Landungsschiffe, etwa zweihundert Baracken, 10 Kampfläufer und gut tausend Soldaten waren hier heruntergekommen. Wir machten schnell unsere Aufnahmen, was schließlich unser Befehl war, und machten uns auf den Rückweg. Zum Glück hatten die Idioten noch nicht genug Zeit gehabt, um eine effektive Verteidigung zu errichten und so war es fast ein Spaziergang.

Wir hatten etwa die Hälfte des Weges hinter uns als wir schließlich doch auf eine Patrouille stießen, welche eine der Hauptstraßen entlang stolzierte. Unsere Hauptstraße, in unserer Stadt, auf unserem Planeten. Es waren vier Reps, ebenso wie unsere Gruppe aus vier Leuten bestand. Doch wir waren im Vorteil, denn uns sahen sie nicht. Ayra entsicherte ihr Gewehr und legte an – von uns allen hat sie echt das ruhigste Händchen. Ein wenig beneide ich sie darum. Ein Druck auf den Abzug, ein Schuss, ein toter Rep. Welche Genugtuung als der Typ getroffen nach hinten fiel, wir alle brüllten vor Freude in unser Comlink. Auch das Feuer, welches sie nun erwiederten, tat dem keinen Abbruch, denn wir hatten hinter einem Schutthaufen Deckung.

Jes war als nächstes dran und gab seinen Schuss ab. Sein erheitertes Lachen ließ erst gar nicht die Frage aufkommen, ob er getroffen hatte. Dann war Marc an der Reihe... doch als er sich kurz aus der Deckung wagte, bohrte sich ein Blasterbolzen durch seinen Kopf. Schlagartig verstummten wir und starrten auf seine Leiche. Dies war kein Spiel mehr. Wir mussten weg, wir mussten laufen. Wir hatten eine Mission und haben uns zu etwas dummen hinreißen lassen.

Wir nahmen unsere Beine in die Hände und liefen zum Stützpunkt zurück. Die zwei Reps konnten uns nicht verfolgen, aber wir mussten Marc zurücklassen. Was sollen wir seinen Eltern sagen? Seinem Bruder, seiner Frau? Wir waren dumm.

Ich freue mich, dass ich meinen ersten Kriegseinsatz erfolgreich beendet habe. Aber der Tod von Marc lässt mich fast wahnsinnig werden.

Doch es ist für unsere Heimat. Wir, ich, werden stark sein. Wir werden Marc rächen.
Ruhm dem Imperium.

+++ Ende des Eintrags +++



Major de Graez schnaufte leicht und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er hielt hier ein Tagebuch in der Hand und hatte sich dabei wichtige Informationen erhofft. Er fragte sich, weshalb sein Adjutant im dies vorgelegt hat. Doch andererseits wusste Corporal Lanc, wie er seine Aufgaben zu erfüllen hatte – Graez bemerkte, wie dieser sogar immer noch regungslos vor seinem Schreibtisch stand. Erneut widmete er sich dem Datapad und las weiter.


+++ Eintrag vom 23.03.14 NVC +++
+++ Daten beschädigt +++


+++Eintrag vom 24.03.14 NVC +++

Ruhm dem Imperium.
Die Reps sind hier! Ich meine damit nicht hier auf Tessien, sondern hier. Hier bei uns. Sie belagern unsere Garnison. Ich weiß gar nicht, wie sie so schnell zu uns kommen konnten. Der Kampf geht nun schon gut 5 Stunden und ich habe nur 15 Minuten Pause zum Verschnaufen. Ich schreibe mal das wichtigste auf, was ich gesehen habe. Vielleicht wird es ja mal wichtig, oder so.


Jes, Ayra und ich – wir haben noch keinen Ersatz für Marc bekommen, und wollen das auch eigentlich nicht – waren auf unserer Stube und ruhten uns vom letzten Einsatz aus. Das Laufen hat doch mehr geschlaucht als gedacht. Wir diskutierten gerade, wie viele Reps wohl wirklich gelandet waren, als plötzlich der Alarm losging. Es war genau 1014.

Ohne groß nachzudenken schnappten wir uns unsere Sachen und liefen zu unserem Befehlshaber, Lt. Drew, um zu fragen was los war. Wir wurden angegriffen! Tatsächlich konnten wir schon kurz danach die ersten Explosionen vom Rand der Garnison hören. Und überall war das Trampeln von Stiefeln zu hören, Schüsse von Blastern mischte sich hinzu, von dem Dröhnen der Sirene nicht zu reden. Die ganze Garnison war mit einem Schlag wach und machte sich dran die Angreifer abzuwehren.

Die scheiß Reps griffen, nein greifen, uns wirklich an. Lt. Drew schickte uns zum Osttor, wo wir uns den anderen anschließen sollten. Er wirkte allerdings so, als hätte er keine Ahnung, was er machen sollte. Aber es ging auch alles so schnell, vielleicht haben wir ihn falsch verstanden? Wir liefen also zum Osttor... Die Verteidigung war im vollen Gang, ebenso wie der Angriff. In der Mauer der Garnison klaffte bereits ein weites Loch, aber meine Kameraden wichen nicht. Die Geschütztürme der Mauer, die Soldaten auf der Mauer und die Artillerie dahinter feuerten Schuss um Schuss in die Angreifer. Jes, Ayra und ich konnten von den Reps allerdings nicht viel sehen und wir wussten auch nicht so recht wohin. Wir liefen erstmal zu einem Trümmerhaufen und suchten uns Deckung, die Waffen im Anschlag und auf das Loch in der Mauer zielend.

Ich weiß nicht, wie lange wir wirklich dort hockten. Aber der Kampf nahm kein Ende. Immer mehr meiner Kameraden wurden von der Mauer geschossen, immer mehr Geschütze vernichtet. Feindliche Artillerie riss Löcher in den Hof der Garnison und ließ den Boden erbeben, feindliche Kampfläufer rissen die Verteidigung auseinander und feinliche Infanterie erstürmte langsam den Innenbereich. Wie verkauften uns teuer, sehr teuer. Beim Imperator, für jeden von uns mussten drei von ihnen ins Gras beißen! Aber es kamen immer mehr.

Nun sitzen wir in dem zentralen Bunker und verteidigen uns mit aller Kraft, die uns noch bleibt. Wir sind vielleicht noch hundert Mann und ebenso viele Droiden. Aber wir werden Unterstützung kriegen. Unser Kommandeur hat bereits welche angefordert. Sie sind auf dem Weg. Ich werde hier weiter....

Ich muss los.
Ruhm dem Imperium.

+++ Ende des Eintrags +++






+++ Nachtrag +++

Es sind bereits drei Stunden vergangen. Wir verteidigen uns immer noch und die Republik kommt nicht in den Bunker rein. Doch... wo bleibt die verdammte Verstärkung?! Wir haben bald keine Munition mehr und wir sind müde, verwundet, dehydriert und was sonst noch! Ich will ja nicht meckern, aber wir reißen uns den Arsch auf. Etwas Hilfe wäre echt nett.


Viele unsere Droiden wurden nun zerstört. Nun ja, besser als echte Soldaten. Wir müssen weiter auf den Entsatz warten und den Reps solange die Hölle heiß machen.

+++ Ende des Nachtrags +++


+++ Eintrag vom 25.03.14 NVC +++

Jes ist tot. Ayra ist tot. Die Reps haben sie erwischt, ebenso wie den restlichen Großteil von uns. Wir halten immer noch den Bunker, haben aber nur noch eine Munitionskiste über. Keine Droiden, keine Geschütze... und keine verdammte Verstärkung! Wo sind die bloß? Die lassen uns hier verrecken!


Wir kämpfen hier für das Imperium, für unsere Heimat, und die lassen uns einfach abkratzen?! Ich will nicht sterben. Ich will meine Heimat, meine Familie, mein Leben. Jean, Thomas, Susan... ich liebe euch. Ich bin so froh, dass ihr in Sicherheit seid. Ich kämpfe für euch. Ich will euch wiedersehen.

Ich muss hier durchhalten. Wir dürfen hier nicht scheitern! Wir si

+++ Ende des Eintrags +++



Major de Greaz legte das Datapad zurück auf den Stapel und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte das Tagebuch eines Toten gelesen. Das Tagebuch von einem der vielen Soldaten, die Stadtgebiet 17 verteidigt haben. Vor etwa 26 Stunden war der Kontakt zu der Garnison dieses Gebiets abgebrochen, ohne jegliche Vorwarnung. Sie hatten Vermutungen über den Grund gehabt und mehrere Spähtrupps ausgesandt. Nun jedoch hatten sie Gewissheit: das Randgebiet der Stadt war gefallen. Der Major wusste auch, was das bedeutete. Hier würde der nächste Hammerschlag niedergehen.
De Graez öffnete seine Augenlider, welche ihm nun unheimlich schwer vorkamen, und sah seinen Adjutanten an.

„Geben Sie Meldung an das Oberkommando und an die anderen planetaren Kommandeure. Stadtgebiet 17 ist gefallen. Wir werden vermutlich das nächste Ziel sein. Doch sagen Sie ihnen auch, dass wir, die Männer und Frauen von Balmorra, der Republik in den Arsch treten werden. Wir werden hier einen Schlussstrich ziehen. Sie werden bis hierher kommen und nicht weiter!“
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