17. Sturmregiment Kaas
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 Kriegsfetzen

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Eloun

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BeitragThema: Kriegsfetzen   Kriegsfetzen EmptySo März 30, 2014 1:28 pm

Verfasser: Eloun

Kriegsfetzen

Hört auf. Hört auf. Hört auf.

Private Malares lag zusammengekrümmt auf dem Boden, ein herabgefallenes Stück Gestein von einem der Häuser als Deckung nutzend. Die Beine angezogen und die Hände über dem Kopf verschränkt versuchte er ein möglichst kleines Ziel für die Mörsergranaten zu liefern, in seinem Kopf nur einen einzigen Gedanken, der Wunsch das es aufhört, endlich aufhört.

Er war erst seit sieben Monaten bei der Armee und Ischta sollte eine Beweährungsprobe sein, seine erste Heldentat. Zumindest hatte er sich das vorgenommen, doch es war anders gekommen, ganz anders.

Erst seit einer Stunde waren sie aus den Landungsschiffen heraus und seitdem hatte er viel gesehen. Schutt von zerstörten Häusern, Blut und tote Kameraden sowie Feinde und immer wieder Explosionen und Blasterfeuer. Er hatte in dieser Stunde alles gesehen, nur eins nicht. Ruhm und Ehre.


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"Zwei Mann vor. Rüber zu der Lücke in der Wand dort drüben bei zwo Uhr. Schaut euch um und erstattet Meldung."

Zwar war es offenbar ruhig in dem Sektor durch den sie vorrücken sollten, aber er wollte sicher gehen. Dem Captain unterstanden beinahe dreihundert Männer und er wollte sie auf keinen Fall in eine Falle führen. Er hob den Kopf an und überblickte erneut die ehemalige Wohnsiedlung, weiterhin war alles ruhig. Er hatte nichts dagegen wenn es so bliebe.

Seine Befehle wurden von den Unteroffzieren seiner Einheit rasch weitergegeben und so dauerte es vielleicht gerade eine Minute bis sich zwei Soldaten aufmachten die befohlene Stellung einzunehmen. Sie huschten vorsichtig und geduckt von Trümmern zu Trümmern und hatten das Loch in der Wand beinahe erreicht als das Kreichen ionisierter Bolzen durch die Strassen hallte. Die beiden gingen sofort zu Boden.

Der Captain zog instinktiv den Kopf ein. Verdammt. Irgendwo davorne hockten diese imperialen Bastarde. Nur wo? Er hatte die Bolzen nicht kommen sehen.


"Hat irgendwer gesehen von wo sie geschossen haben?"

Er nutzte nicht den Funk um den Schein der Kontrolle bei seinen Männern aufrechtzuhalten. Sie brauchten das, also mussten seine Stellvertreter neben ihm als Augenzeugen reichen.

"Sir, es sah so aus als wäre es von hinter diesem Haus dort gekommen."

Er hob seinen Kopf erneut und folgte dem Hinweis seines Lt. Wenn er Recht hatte, dann waren sie hier geschützt, aber nur die nächsten fünfundzwangig Meter.

"Lt., nehmen sie Platoon Besh und führen sie dort rüber zur Flanke. Und sie, Lt. nehmen ihr Platoon und beziehen Position in dem Gebäude, von dort dürften sie einen guten Schusswinkel haben. Lenken sie die Imperialen ein wenig ab, damit Besh sie umgehen kann. Ausführung."

Der Plan ging auf. Erstaunlich leicht sogar. Bereit eine Viertelstunde später stand der Captain in der kurz zuvor feindlichen Stellung und betrachtete den Sieg seiner Männer. Eine vorgeschobene Stellung mit offenbar vierzig Männern, aber ohne schwere Waffen oder Vorfeldsicherung.

Diese Leute sollten uns nicht besiegen, sie sollten uns nur eine Zeitlang binden, ging es ihm durch den Kopf als er einen der "Soldaten" auf den Rücken drehte. Er röchelte noch immer und hielt sich mit schreckensgeweiteten Augen den Hals. Ein Splitter einer Granate hatte ihn dort getroffen und trotz seiner Versuche den Blutfluss mit den Händen zu stoppen sickerte das Blut unaufhaltsam weiter.

"Ist schon gut. Wir kümmern uns um Dich. Du wirst bald wieder auf den Beinen sein, Junge."

Einen Moment lang war er erschrocken wie leicht ihm diese Lüge über die Lippen kam.

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"Das linke Triebwerk hat was abbekommen, checkt das mal durch. Und vergesst nicht die beiden Abschüsse an der Hülle aufzukleben. Nummer zehn und elf."

Er stieg aus dem Cockpit und war froh wieder auf dem Boden zu sein. Seit dem Angriff auf Tessien hatte er gerade mal vier Stunden geschlafen und ein Ende war nicht in Sicht. Er ging etwas abseits und fischte aus seiner Beintasche die kleine Dose mit dem Aufputschmittel. Die Dose fasste vierzig Tabletten und war seit Beginn der Invasion sein bester Freund geworden. Bereits zwei aus seinem Geschwader befanden sich bereits auf der Medstation wegen dieser Mistdinger und er wollte gar nicht drüber nachdenken wieviele wegen ihnen abgeschossen wurden, aber der General bestand auf fast durchgängige Einsatzbereitschaft und hatte jedem Piloten eine solche Pillendose aushändigen lassen und wer war er einem General zu widersprechen?

Seine Hand zitterte unkontrolliert als er die Dose gerade wieder schließen wollte. Das kannte er schon. Er ballte die Hand zur Faust und konzentrierte sich auf seine Atmung. Es würde bald wieder vorbei sein.


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"Sir, Sektor 12 meldet feindfrei."

Er war überrascht dies zu hören. Die Feindkräfte in dem Sektor hätten viel länger aushalten müssen. Es waren fast 5000 feindliche Soldaten. Mit zwei schnellen Schritten stand er neben der Funkstation.

"Wie kann das sein? Ich will einen Lagebericht und zwar sofort."

"Eigene Verluste bei geschätzt 32%, feindliche Verluste bei 47%, Sir. Moment..."

Der Funker lauschte erneut in seine Kopfhörer.

"Sir, das 7te Volkssturmregiment hat sich komplett ergeben. Gefangenenanzahl: Beinahe zweitausend, Sir."

Wöhrend im Kommandozentrum kurz Jubel auffklackerte, gute Nachrichten waren sehr selten geworden, nickte er nur. Dann ergab das schnelle Ende des Kampfes dort Sinn. Es waren keine erfahrenen Soldaten und als sie eingekesselt waren musste ihnen ihr Leben wohl lieber gewesen sein als das Imperium. Ein Glück.

"Leiten sie die Reservetruppen aus Sektor 15 und 17 in Sektor 12 um zur Übernahme der Gefangenen und lassen sie in den Randbereichen ein provisorischen Kriegsgefangenenlager einrichten. Am Besten...."

Er betrachtete die Karte und deutete schließlich auf ein verlassenen Industriebereich.

"... dort. Die Hallen geben uns Platz und das Areal ist bereits gesichert. Ich versuche dem General beizubringen, dass wir noch mehr Soldaten zur Gefangenenverwahrung abziehen müssen."

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Die Jäger rauschten mit mehrfacher Überschallgeschwindigkeit über die Wellen des Meeres. Diese Anflugroute wurde schon nach den ersten Einsätzen etabliert, da sie den Jägern Schutz vor den FLAK-Geschützen bot, indem bis zuletzt die hohen Gebäude der Stadt Deckung boten.

"Mantabog Leader an Mantabog Staffel. Bereitmachen zum Auffächern. Wir gehen schnell und tief rein und versuchen den Geschützen kein Ziel zu liefern. Bleibt untereinander auf Abstand, es ist da vorne ohnehin eng genug. Haltet euch an eure Flugvektoren, sie bringen euch auch bei der Geschwindigkeit sicher durch die Strassenschluchten. Verstanden?"

Seine Staffelpiloten quittierten den Befehl und er war zufrieden. Die ersten Hochhäuser kamen bereits in Sicht. Nur noch wenige Sekunden und sie wären in der Stadt.

"Mantabog Drei und Vier, ihr nehmt euch das Geschütz Aurek vor, Zwei sie folgen mir zu Geschütz Besh. Fünf bis Acht... Bombardierung der Bunkeranlage. Torpedos scharf machen und vorbereiten zum Abschuss.

Die Jäger erreichten die Stadtgrenze und rasten durch die Schluchten. Fenster barsten und teilweise brachen sogar Betonstücke aus den Wänden der bereits beschädigten Gebäude. Die Computer der Jäger arbeiteten auf Höchstleistung und unterstützten ihre Piloten nach Kräften bei den schnellen Manövern, die sicherlich kein Mensch, nicht mal ein Jedi, alleine ausführen hätte können.

"Erreichen Zielzone, Angriffsflug starten. Feuer nach eigenem Ermessen."

Er hatte kaum die Worte gesagt als bereits von den Geschützen heftiges Feuer in ihre Richtung schlug. Wären die Gebäude nicht gewesen, zwischen denen sie sich weiterhin versteckten, so wären sie sicherlich leichte Beute gewesen, so aber waren sie gefährliche Jäger und die Geschütze stellten die Beute dar.

Er zog hoch und tauchte aus der Deckung auf, zeitgleich stießen aus den beiden Torpedorohren die Protonensprengköpfe hervor. Eine Explosion links und ein Schrei im Funk zeigten ihm, dass Zwei nicht mehr bei ihm war, doch das konnte dem Geschütz keine Rettung mehr einbringen.

Noch einige Kilometer entfernt konnte man die Vibrationen im Boden spüren als der Bunker ebenfalls getroffen wurde.


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"Binden sie das Bein ab und bereiten sie ihn zur Amputation vor."

Er wischte sich mit dem Oberarm kurz den Schweiß aus dem Gesicht während er bereits zum nächsten Verwundeten eilte. Er hatte pro Verletzten nur etwa eine Minute Zeit zur Diagnose, und das auch nur wenn er Glück hatte.

"Der hier hats hinter sich, bringt ihn raus zu den Anderen."

Wieder eilte er weiter zu einem Soldaten, der mühsam versuchte mit einem Stück Stoff seine Gedärme im Körper zu halten. Er atmete hastig und schien Todeangst zu verspüren.

"Lass mich mal sehen, Kumpel.... Okay, sofort in den OP mit ihm, das können wir noch hinkriegen."

"Aber Sir, das ist ein Imperialer."

"DAS ist ein MENSCH, was er für eine Uniform trägt ist mir egal und jetzt schaffen sie ihn gefälligt in den OP."

Er schaute dem eingeschüchterten Sanitäter hinterher als dieser den Verwundeten in den OP-Bereich schob. Der Unmut stieg und jeder tote republikanische Soldat ließ die Wut höher branden, selbst hier im Lazarett. Die Engpässe bei den Medikamenten machten es auch nicht leichter zu erklären warum auch feindliche Soldaten Versorgung verdienten, gerade weil die Gegenseite es sicherlich nicht so handhabte.

Doch er hatte einen Eid geschworen, einen Eid Leben jeder Art zu bewahren, wenn es in seinen Möglichkeiten stand, und er hatte nicht vor diesen Eid zu brechen.


"Doktor, drei weitere MedEvacs landen gerade."

Er seufzte und nickte kraftlos. Der Tag war noch lange nicht zu Ende.
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