17. Sturmregiment Kaas
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 Saphs Sidestories

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Saph

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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDi Jul 22, 2014 6:26 pm

„Folge mir“ – Teil 2

Saphire wirkte beinah etwas verlassen, als sie nachdenklich aus dem Fenster ihres Quartiers hinaus sah. Draußen tröpfelte Regen gegen das Glas, fast so als wollte es ihre Stimmung wieder spiegeln. Es war Abend und draußen erhellten Lichter das Fort, in dem sie untergebracht war.
Vorsichtig strich sie über den Bluterguss an ihrer Wange. Es tat nun schon nicht mehr so weh, wie in den ersten Tagen und sie brauchte nicht mehr so viel Schminke um den Bluterguss abzudecken. Sie war kein Mensch, der sich schminkte, aber ohne diese Maßnahme, sprach sei bald jeder im Fort darauf an. Das nervte Saphire.
Zwischen körperlichen und seelischen Schmerz schien nicht jeder hier differenzieren zu können. Gut, Saphire verbarg ihren Kummer darüber so gut sie es nur konnte. Sie wusste auch, dass die 3 Männer, die auf sie losgegangen waren, von ihren Kommandanten zur Rechenschaft gezogen wurden. Auf ihrem Fensterbrett lag ein persönliches Dankschreiben eines Offiziers, dass man den Vorfall nicht zur Anzeige gebracht hatte, auch wenn sie dies wohl nicht davon bewahrte von der Leitung des Forts noch beanstandet zu werden. Saphire war es egal gewesen, was aus den Männern wurde. Noch immer war sie aus ihrer Kindheit dahingehend geprägt, andere nicht anzuschwärzen. Bei der Söldnerorganisation, in der sie aufgewachsen war, machte man sich so ganz schnell jede Menge Feinde. Viel mehr wog in ihr auch der verletzte Stolz. Vermutlich hätten andere Soldaten damit kein Problem, sich in einer Situation wie dieser, unterlegen zu fühlen. Saphire jedoch wurmte es bis ins Mark, dass es ihr nicht gelungen war, weder konventionell, noch im Kampf als Sieger aus dem Konflikt hervor zu gehen. Es würde keinen Bericht dazu von ihr geben. Zu peinlich war ihr der Vorfall, zu sehr schämte sie sich dafür, dass sie die Männer nicht besiegt hatte.

Sie ging zum Bett, zog ihre Stiefel aus und hob ein Datapad von der Bettdecke auf, das nicht ihres war. Es gehörte Khalb, den jungen, angehenden Mandalorianer im Regiment, der nach der neuen Order von Captain Stryder Garrde eine gehörige Portion schlechtes Gewissen offenbarte. Warum Amon den Befehl ausgab, sämtliches anzügliches Material von Alien-Frauen für illegal zu erklären, hatte sie nicht in vollem Umfang verstanden, obwohl sie es durchaus unterstützte. Es führte zu spürbaren Gegrummel unter den männlichen Soldaten, aber auch dazu, dass sich Khalb ein reines Gewissen haben wollte. Saphire wusste nicht, ob dieser Befehl nicht auch eine Art Seitenhieb gegen die Chiss und andere Nichtmenschen im Regiment war, denn schließlich wurde das Material ja verboten, weil es eine Art feindliche Propaganda darstellte.
Sie lehnte sich zurück und betrachtete das Datapad. Eine Tischleuchte spendete ihr noch etwas Licht, während der Raum um sie herum in Dunkelheit versank. Die Comics auf Khalbs Datapad waren im Wesentlichen zum Glück unkritisch. Im ersten Moment hatte sie schlimmeres vermutet als das gezeichnete Bild einer entblößten weiblichen Brust, nach einer Dusche. Der menschliche Körper war nichts Schmutziges oder Verbotenes, aber eine gewisse Sorge trug sie bis dahin trotzdem ob man einem dreizehnjährigen Jungen solches doch recht animierende Material lassen konnte. Letztendlich waren es Comics und letztendlich hatte sie Illjana, nach kurzer Rücksprache mit einer Jugendfreigabe von 12 Jahren versehen. 

Saphire lächelte bei den Gedanken an sie, denn schließlich war sie seit heute von ihrem Dasein als Sklavin befreit. Es fühlte sich befreiend an, nicht immer verdrängen zu müssen, dass sie bisher dieses Halsband tragen musste. Man hatte es ihr nie angemerkt. Sie war taff, vielleicht mehr als sie sich vorstellen konnte. Und sie war eine der wenigen Personen, die sie als gute Freundin bezeichnen konnte. Das war erstaunlich, weil sie beide so gegensätzlich waren, aber irgendwie half ihr Illjana auch stets ein Stück dabei, normal zu bleiben. In einer schier endlosen Freundlichkeit sah sie über die vielen kleinen Macken, des Sergeants hinweg.
Vor sich, auf dem Datapad sah sie die Fotos, die Khalb von ihr während des Sports gemacht hatte. Sie würde sie löschen müssen, nicht aus Zorn, Eifersucht oder ähnlichem, sondern weil sie Khalb noch etwas zu jung für so etwas hielt. Es erstaunte sie ohnehin schon etwas, dass sie sich von einem dreizehnjährigen in hautengen Sportdress fotografieren ließ. Sie war sicher eine wunderschöne Frau, die sich für ihren Körper nicht schämen musste, aber ob sie einen Jungen dieses Alters damit nicht etwas zu viel des Guten getan hatte? Wollte sie ihn verführen? Ihn binden? Sich seine Loyalität sichern? Saphires Gedanken dazu wurden immer absurder. Vielleicht war es ja nur eine kleine Nachlässigkeit, über die sie sich gar keine Gedanken gemacht hatte. Illjana erklärte es damit, dass sie es liebte zu tanzen, aber einige dieser Tänze waren sicher etwas zu anrüchig für Kinder. Was, wenn Lorsa davon erfahren hätte? Sie würde es ihr auf keinen Fall sagen – so viel war sie Illjana schuldig, aber ob Khalb sich nicht irgendwann verplappern würde?
Saphire erwischte sich, wie sie einen Moment lang verträumt über eine dieser Aufnahmen strich. Sie schrak innerlich auf und tötete Gedanken ab, bevor sie gänzlich Form annahmen. Dennoch musste sie sich eingestehen, dass ihre Bewegungen in Kombination mit ihrer Kleidung, durchaus einen gewissen Charme versprühten. Saphire wirkte nachdenklich. Sie selbst hatte noch nie getanzt – zumindest nichts was man als Tanz bezeichnen konnte. Nun wo sie die Wirkung von bestimmten rhythmischen Bewegungen zu erkennen glaubte, überlegte sie ob es wohl auch Sarah gefallen würde. Der Gedanke, dass Sarah für sie tanzen würde, ließ sie kurz rot anlaufen, doch bald drängte sich der Gedanke in den Vordergrund, für ihre Liebste das Tanzen zu erlernen. Zu dumm nur, dass sie wohl Illjana danach fragen müsste, ob sie es ihr beibringen könnte, was sicher zu einigen unbequemen Rückfragen führen würde. Bevor sie ihren Gedanken vollenden konnte schaltete sie das Datapad zum Selbstschutz ab.

Entgeistert blickte sie in die Dunkelheit des Raums. Sie war beim Militär, nicht in einer Kuschelecke. Wie würde ihre Einheit wohl reagieren, wenn heraus käme, dass sie exotische Tänze beherrschte? Schon für den Gedanken schämte sie sich. Es war, als hätten sie die Bilder für einen Augenblick hypnotisiert. Diese Aufnahmen konnten Sehnsüchte herbei beschwören, die sie besser versteckt halten sollte. In der Galaxie herrschte Krieg. Diese Priorität galt es für sie als erstes zu bedienen.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDo Aug 14, 2014 6:58 pm

Nach Hause

Nachdenklich blickte Saphire am Abend nach dem letzten Missionsbriefing auf ihr Datapad. Inmitten der Dunkelheit ihres Quartiers bildete sich ein heller Schein vom Display in ihrem Gesicht. In jeder freien Minute hatte sie nach passenden Wohnungen auf Dromund Kaas für sich gesucht und nun einige Favoriten zusammen getragen.
Eher zufällig hatte sie einige Tage zuvor ein Gespräch mit Lieutenant Lienas van Arden geführt, bei dem sie sich vor die Frage stellte, auf was sie sich eigentlich nach der Rückkehr von einer gelungenen Mission freute. Hier auf Jaguada war das schwer zu beschreiben. Von intimen Sehnsüchten zu Sarah abgesehen, trieb sie eigentlich nur der Stolz auf ihr Imperium voran. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie Dromund Kaas zwar ihre Heimat nannte, aber dort keine Heimat hatte.
Seitdem war sie wie besessen von der Idee, sich diesen Traum zu erfüllen. Einen Ort, den sie ihr zuhause nennen konnte. Ihr einziges Problem war die Finanzierung. Das Gehalt eines gewöhnlichen Sergeants reichte in den meisten Fällen nicht für die Art von Wohnkomfort aus, den sie erreichen wollte. Es stellte sich also schnell die Frage nach einem Mitbewohner. Sie hatte sich gegen das alleinige Bauchgefühl entschieden, da dies ihr immer wieder zu Sarah riet. Saphire wusste, dass sie sich dies in ihrer jetzigen Situation nicht erlauben konnte. Lieutenant Thun hatte bereits irgendwoher einen Geheimeintrag erhalten, dass sie mit Sarah in intimer Beziehung stand. Wie sie das Regiment kannte, verbreiteten sich solche Gerüchte schnell, auch wenn sie vehement dagegen Protest einlegte und die Löschung dieser „Falschdaten“ beantragte. Es wäre eine mittlere Katastrophe, sollte jemand davon erfahren, denn imperiale Richtlinien duldeten solche Beziehungen nicht. Saphire konnte nur überzeugen, wenn man ihr nicht nachsagte, ihren Rang über sexuelle Gefügigkeit zu einem Ranghöheren erreicht zu haben.  Die Karriere beider Frauen stand auf dem Spiel und trotzdem hatten sie es bisher gewagt diesen Weg im geheimen zu gehen. Es hätte wohl zu offensichtlich gewirkt sie als Mitbewohnerin zu nehmen, also musste sie diese Option zunächst, nicht ohne ein wenig Herzschmerz, streichen.
Für die junge Soldatin kam ein Mann als Mitbewohner eigentlich nicht in Frage. Es würde vielleicht seltsam auf Andere wirken, wenn sie sich mit einem Mann das Apartment teilen würde, deutete dies doch für gewöhnlich auf eine engere Beziehung hin. Auch wenn sie offen mit ihrer Homosexualität hätte umgehen wollen, so fühlte sie sich nicht wohl bei dem Gedanken, einen Mann Abends oder an den Wochenenden bei sich zu Hause zu haben. Eine Frau empfand sie als denkbar günstigere Variante. Sie hoffte nur, dass sie Sarah überzeugen konnte zuzustimmen, denn logischerweise konnte so etwas schnell zu Eifersucht führen. Freunde hatte sie nicht viele im Regiment. Varissa Armstrong war im Einsatz verschollen. Lorsa Kreldo war Mandalorianer und Mutter zweier Kinder – sie fiel ebenfalls aus dem Raster. Sie mochte zwar auch Lienas van Arden, doch diese hatte sich ja bereits vorher von der Idee einer Wohnung distanziert. Illjana Karamasowa hingegen fiel nicht durch das Raster. Seit der Dschungelübung war ihr freundschaftliches Verhältnis zwar etwas angeschlagen, aber Saphire hatte die letzten Tage und Stunden alles daran gesetzt, ihre Freundschaft wieder ins rechte Licht zu rücken – mit Erfolg, wie sie glaubte. Sie wollte Illjana nicht ausnutzen um an eine Wohnung zu kommen, sondern weil sie eine der wenigen Personen war, mit dem sie sich vorstellen konnte, so zu leben. Illjana war nicht ganz so Vollblut-heterosexuell, wie es ihr mit Rücksicht auf Sarah, lieb gewesen wäre, aber sie waren nun schon länger befreundet und sie war sich mittlerweile sicher, dass es dabei keine Probleme geben würde.
Nach ihrem gemeinsamen Gespräch über das Thema Wohnung schien die einstige Piratin ungewöhnlich begeistert, aber vielleicht sprach da auch nur ein wenig der Alkohol aus ihr. Vielleicht, so schellte sich Saphire selbst, sollte sie so etwas künftig nicht mehr an einer Bar nach Dienstende mit ihr bereden.

Ihr angestrengter Blick auf das Datapad verriet jedoch, dass sie zunächst einmal ein passendes Objekt brauchte. Sie hatte es auf 3 Wohnungen eingegrenzt und auch schon Termine vereinbart. Immerhin hatte ihr Captain Stryder-Garrde tatsächlich den angeforderten Urlaub auf Dromund Kaas für die kommende Woche gewährt. Das war ungewöhnlich, wo doch abzusehen war, dass man bald auf einen Einsatz ausziehen würde. Saphire war bereit gewesen, ihre Belange zurück zu stellen, doch Amon schien irgendwo unter seinen geschniegelten Äußeren doch so etwas wie Mitgefühl für sie zu haben. Das erste Objekt hatte die richtige Lage, war aber relativ klein. Der Preis dafür umso höher. Ein Mitbewohner hätte wohl quasi gar kein Platz gehabt. Das zweite Objekt hatte die bestmögliche Lage, aber nur 3 Räume inklusive Bad / WC. Das hieß, dass sie im Ernstfall mit ihrem Mitbewohner in einem Zimmer schlafen würde. Für sie war das weniger schlimm, aber natürlich war die Frage ob sich ein Mitbewohner darauf einlassen würde. Preislich war es in jedem Fall günstiger als die erste Variante. Das dritte Apartment stand in keiner Anzeige, denn dieses gehörte ihren Sith-Freund Nevren. Er war zuletzt viel unterwegs und nutzte es nicht mehr so häufig. Trotzdem war es fraglich, ob er es an sie abgeben würde. Bisher konnte sie ihn noch nicht erreichen und befragen. Trotzdem dachte sie optimistisch, lächelte als sie das Datapad deaktivierte und sich in ihr Bett fallen ließ. Sie drückte es an ihre Brust wie einen Schatz. Nur noch wenige Tage und sie würde wissen, ob ihr Traum in Erfüllung gehen würde.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyMo Aug 18, 2014 12:04 am

Audioaufzeichnung von Saphire Morrison zum Einsatz auf Hutta

„Wir sind auf Hutta angekommen. Khalb, Beskell, Garrm … und ich. Eine Gruppe, so wie es Illjana wollte. Gleich im Raumhafen wurden wir von einem alten Mann angemacht. Verdreckte Kleidung, ungewaschen, stank 30 Meilen gegen den Wind nach Alkohol. Keine Ahnung, was sie den Leuten heute auf der Agentenschule beibringen, aber hätte er mich nicht umgeworfen, hätten wir ihn wohl ignoriert, statt seinen wirren Gebrabbel Gehör zu schenken. Er hat uns in einer unbeobachteten Zone, die Lage hier vor Ort geschildert. Vor ein paar Tagen ist hier eine Fabrik eines Hutten in die Luft geflogen. Ganz offensichtlich ein Anschlag. Es gibt einen Überlebenden, der uns möglicherweise Hinweise zum Aufenthaltsort des Lindwurms geben kann. Aber den zu finden ist nicht einfach. Es hieß sein Vorgesetzter, ein Sicherheitschef könnte mehr wissen. Also begeben wir uns nun in eine Bar, in der er sich meistens aufhält.“

….

„Ich bin Einsätze wie diese mit Diskretion gewohnt. Irgendwo … *lacht knapp* … irgendwo spricht da immer noch der Agent in mir, der keine Zeugen, keine Hinweise, keine Spuren in so einen Auftrag zurück lassen will. Niemand sollte wissen, dass wir überhaupt hier sind, denn jeder hier, der es noch weiß, ist ein Risiko und würde die Info für gutes Geld weiter verkaufen. Es ist immerhin Hutta und nicht das edle Alderaan. Trotzdem … Ich hatte Glück. Der Sicherheitschef war auf mich aufmerksam geworden und meinte sich einen netten Abend mit mir machen zu können. Zunächst lief alles wie vorgesehen. Ein wenig einschmeicheln, ein wenig das Ego streicheln … unglaublich was dieser Aro-Val für ein Ego hat … ehm … jedenfalls, hat er schließlich davon geredet, dass er eventuell wüsste, wo der überlebende Arbeiter ist. Ich und mein „Partner“ Beskell könnten für ihn arbeiten und ihn ihm Tod oder Lebendig bringen – für 50 Credits … also 25 für jeden, vorausgesetzt er lebt. Er glaubt, er sei untergetaucht, drücke sich nun vor den Konsequenzen und der Aufräumarbeit. Ich habe mich nur zum Schein darauf eingelassen, denn der Agent in mir spielt keine Spielchen. Also gab ich Beskell ein Zeichen zum Folgen. Der Typ … dieser Aro-Val hat den Wein so schnell ausgetrunken, dass ich nicht mal dazu kam, ihn ein Schlafmittel rein zu schütten. Der war Spitz und Prahlerisch. Von Romantik keine Spur. Er hat sich ja nicht mal bemüht. Ein Wunder, dass er nicht versuch hat mir einfach die Kleider vom Leib zu reißen. Beskell war mein Plan B und zunächst ging der auch gut auf. Er kam dazu und Schlug den Typen erst mal nieder. Ich hatte auf eine schnelle Befragung gesetzt und ein ebenso schnelles Ergebnis. Der Typ war gefesselt und geknebelt. Alles schien gut zu laufen, bis ausgerechnet an diesem Abend sein huttischer Boss was von ihm wollte. Warum geht er einen Trinken, wenn er am Abend noch arbeiten muss?! Trottel! Ich musste eine Show vor seinem Kommunikator abziehen, aber irgendwie schien das nicht zu reichen. Bald darauf kam noch eine Wache dazu und hämmerte an die Tür. Dann haben unsere beiden Jung-Mandalorianer da draußen ein unnötiges Feuergefecht angefangen. So viel zur Diskretion. Meine Befragung lief nicht wie erwartet. Der Typ wollte nicht reden. Hat sich sogar gewehrt, als ich ihm ein Messer an die Kehle gehalten hab. Noch mehr als ich ihm klar machte, dass ich es ernst meinte und in die Wade stach. Erst dachte ich, der Typ hatte anscheinend nicht wofür es sich zu leben lohnte, aber später jammerte er rum, das er Familie hätte, die er doch versorgen müsste. Entweder war das gelogen oder der Typ ist noch ein größerer Mistkerl als ich gedacht hätte. Hat Familie, schleppt ne andere Frau ab … unvorstellbar für mich, dass er mit seinem sogenannten Charme überhaupt jemand zu einem Date bekommt …  und dann ist er nicht Willens sein Leben für seine Familie einzusetzen. Ich hätte ihn ja umgebracht, weil er nutzlos wirkte, aber Beskell meinte ja, dass man ihn vielleicht anders überzeugen konnte zu reden.
Ich stehe jetzt draußen vor der Wohnung von dem Typen. Er ekelt mich an. Garrm steht neben mir und sieht mich an als ob ich Selbstgespräche  führe. Ist immer noch besser als die Show, die Beskell da drinnen abzieht um den Boss von dem Sicherheitschef und den Söldnertypen per COM davon zu überzeugen, dass eigentlich alles in Ordnung ist. Ich hätte einfach ein paar Drogen verteilt, die beiden Typen erschossen und die Bude in Brand gesteckt. Kommt auf Hutta sicher nicht selten vor. Typen, die sich wegen Drogen gegenseitig umbringen und die Wohnung dabei abfackeln. Und selbst wenn nicht. Bis die raus bekommen, was da wirklich passiert ist, wären wir längst mit dem Auftrag durch. Aber … Mandalorianer und ihr Ehrenkodex …. *seufzen*“

….

Dieser Aro-Val hat uns tatsächlich zu dem vermissten Arbeiter gebracht. Und er lebt! Fast schon ein Wunder, dass nach den kleinen Zirkus vor einigen Stunden nicht ganz Hutta schon von der Sache Wind bekommen hat und versucht daraus Profit zu schlagen. Glücklicherweise waren ein paar Giftechsen das einzige Problem auf unseren Weg  hier her. Ich hab Kolto auf meine Wunde aufgetragen, aber es tut immer noch etwas weh. Der Echsenspeichel ist mit einem Enzym gespickt, das wie eine Säure auf unsere Kleidung und Haut reagiert. Eins dieser Biester hat mich angesprungen und vollgesabbert, bevor ich es töten konnte. Jetzt habe ich ein Loch in meinem Oberteil und rote Haut, die aussieht wie ein Sonnenbrand. Na ja, Glück im Unglück. Etwas tiefer und ich müsste barbusig rumlaufen. *leise auflachend*
Beskell hat ihn mit Mühe überzeugt zu reden und hätte dann noch fast vergessen zu fragen ob er ne Ahnung hat, wo sich unser Zielobjekt nun aufhalten könnte. Ich bin noch nicht hinter die Taktik und Art der Mandalorianer gestiegen. Egal. Ein Typ Namens Gabo könnte wissen wo er ist. Er meinte, dass der Lindwurm erwähnte, er wollte mit ihm feiern gehen. Beskell scheint der Ansicht, dass Gabo immer noch mit dem Lindwurm feiern würde, obwohl der Anschlag schon ein paar Tage her ist. Er marschiert voraus, will den unehrenhaften Mandalorianer unbedingt dran kriegen. Er hat sogar mit Garrm einen Spendenmarathon für den Überlebenden gemacht. Zusammen haben sie ihm 100 Credits dagelassen, damit er verschwinden kann … vielleicht nach Nar Shaddaa, wo er sich von einen anderen Huttenboss ausnutzen lassen kann? Aro-Val will ihn aber wieder arbeiten sehen. Ich weiß nicht was ich denken soll, aber in meiner Agentenzeit waren die Typen, die wir ausgefragt haben froh, wenn sie danach noch alle Zähne im Mund und Finger an der Hand hatten. Die Mandalorianer dagegen stecken ihnen sogar noch Geld zu, haben Mitleid mit den Leuten. Ich werde das weiter beobachten.“
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDo Aug 28, 2014 10:34 pm

Home Sweet Home

Als Saphire in einem weichen Bett erwachte, verlor sie einen Moment lang jedes Gefühl für Zeit und Raum. Ein leichter Regenschauer streichelte die Fensterwand ihres Zimmers. Der schmale Spalt, der sich durch das zaghafte Heben ihrer  Augenlieder auftat, ließ sie auf Möbelstücke und eine Umgebung blicken, die zunächst fremdartig, doch dann mehr und mehr vertraut erschien. Saphire begann zu lächeln und schloss ihre Augen wieder. Fast sehnsüchtig, mit einem breiten Lächeln, kuschelte sie sich in ihr Kopfkissen als sie realisierte, dass es kein Traum war und sie wirklich in ihrer eigenen Wohnung, in ihrem eigenen Bett lag.
Dabei hatte am gestrigen Tage alles gar nicht mal so gut ausgesehen. Es gab Mitbewerber, die finanziell besser dastanden und ihr zwei ihrer Favoriten wegnahmen. Abermals war es Nevren zu verdanken, dass sie nicht mit leeren Händen nach Jaguada zurückkehren musste. Es war mehr ein Rettungsanker, aber sie hatte ihn dankbar angenommen als er sie schlicht zur Nachmieterin seines Apartments bestimmte. In den Fluren standen noch die Einzugskisten, mit Sachen, die sie  noch nicht fertig aufgebaut hatte. Alleine war es eine langwierige, aufwendige Sache. Nevren konnte ihr nicht helfen, war in den Outer Rim aufgebrochen. Trotzdem war sie schon recht weit gekommen.

Die Erinnerung daran, dass Sarah ihrer Einladung gefolgt war, und sie schon gestern besuchte, machte sie immer noch glücklich. Sie konnte nicht lange bleiben, aber allein, dass sie gekommen war um nach ihr zu sehen, bedeutete ihr viel. Schließlich wollte sie um Erlaubnis für eine Mitbewohnerin wie Illjana bitten, wissend, dass Sarah selbst nicht dazu ziehen konnte, wollte sie ihre Karriere aufrechterhalten. Saphire hatte nicht einmal gewagt nach finanzieller Unterstützung von ihr zu fragen und bevor sie überhaupt ihr Anliegen erklären konnte, willigte Sarah ein, über geheime Kanäle eine finanzielle Stütze für die Wohnung bereit zu stellen. Sie wollte Sarah nie um Geld bitten oder sie gar dazu nötigen. Dass sie ihr ohne der Bitte danach finanziell aushalf, war für sie mehr, als sie je gehofft hatte zu träumen. Das Mobiliar hatte ein Großteil ihrer finanziellen Reserven verbraucht und so war sie natürlich sehr dankbar. Sarah bekam einen Zugangsschlüssel zu ihrer Wohnung und auch wenn sie ihn vermutlich nicht oft benötigten würde, so war es doch ein Vertrauensbeweis. Saphires Dankbarkeit war grenzenlos und alles was Sarah wollte, war die ein oder andere intime Stunde mit ihr – etwas dass sich eher wie eine Belohnung als wie eine Wiedergutmachung anfühlte. Sie liebte sie mehr denn je, obwohl sie sich bisher kaum vorstellen konnte, jemanden noch mehr verbunden zu sein.

Als Saphire die Decke ihres Bettes wegschlug, wurde ihr klar, dass sie nun Illjana als finanzielle Stütze und Mitbewohnerin nicht mehr benötigte. Trotzdem war sie gewillt, ihr hier eine Bleibe zu bieten, wenn sie eine brauchte.
Kaum das ihre Füße den Boden neben dem Bett berührte, das freilich auch Platz für Sarah geboten hätte, wurde ihr klar, was für ein großes Glück sie hatte. „Es … gehört mir. Das ist nun mein zu Hause.“, murmelte sie leise vor sich hin und lächelte. Ohne dass sie es herbeiführen wollte, begann sie zu kichern. Mit jedem Moment, der verging, begriff sie mehr was es bedeutete so zu leben, fei von der Belastung einer Kaserne oder eines minimalistischen Quartiers.
Sie stand auf, streifte ihren Sport-BH ab und lief wie losgelöst durch ihre Wohnung. „Ich bin zu Hause und das ist großartig!“, rief sie laut heraus und lief wie befreit durch die 3 Räumlichkeiten ihrer Wohnung, nur mit einem Slip bekleidet. Hier, so wusste sie gab es keine Kleidervorschrift. Hier, so wurde ihr klar, regierte nur sie selbst, galten nur ihre Regeln. Niemand würde sie stören, niemanden würde sie stören. Es war herrlich, ein großer Moment des Glücks, ein Kindheitstraum der in Erfüllung ging. So fühlte sich ein Stück Freiheit an.
Draußen plätscherte der Regen gegen die Scheiben, was die Aussicht auf Kaas City jedoch nicht wirklich trübte. Sie strich sich durch ihr zerzaustes Haar, als sie erkannte, dass sich ihr Abbild in der Scheibe spiegelte und lächelte. Es gab noch viel zu tun und auch wenn die Fenster einseitig Blickdicht waren, konnte sie dort nicht ewig stehen bleiben. Was Nevren und Sarah für sie getan hatten, war durch keine Geste der Welt wieder gut zu machen. Eilig schnappte sie sich einen Bademantel aus einer der herumstehenden Kisten und huschte in Richtung Dusche. Es waren nur ein paar Tage, die sie frei hatte, aber sie würde sie bis zu letzten Sekunde genießen.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptySo Sep 14, 2014 1:23 pm

Im  Element – Teil 1

Es war spät gewesen auf Jaguada und bis auf die üblichen Patrouillen war in Fort Asha kaum noch jemand unterwegs. Jenseits der Festungsmauern war die Landschaft in Dunkelheit verborgen und nur ein kleines, fernes Licht leistete noch Widerstand. In der Nähe gab es ein Trainingsgelände eines anderen Forts in dessen Bereich eine Sporthalle errichtet worden war. Eigentlich ein Ort zum körperlichen Training der Soldaten und Offiziere, doch zu dieser Stunde kaum noch besucht. Lichtreflektionen von einigen Wandleuchten bildeten sich an der Decke einer Schwimmhalle und tauchten diese in ein beinah mystisches Ambiente.  Das Wasserbecken war etwa 30 Meter lang und 8 Meter breit. Eine lange Glasfassade an einer der Wände ermöglichte eine Sicht nach draußen, hin zu Fort Asha, das auch nachts durch seine Beleuchtung noch gut zu erkennen war.
Das Wasser war klar und ruhig, so dass es gespenstisch still in der Halle war. Saphire genoss diesen Moment einige Zeit lang, während sie vom Rand des Beckens hinab sah. Von ihrer Position waren es 30 Meter bis zum anderen Ende der Bahn. An der Wand dahinter hing eine Digitaluhr mit Sekundenanzeige, die ziemlich genau lief.
Die Scharfschützin trug einen dunkelblauen Badeanzug, schlicht, ohne Schnörkel, funktional. Er lag beinah wie eine zweite Haut auf, betonte ihre beinah zierliche Figur und sollte in Saphires Vorstellung den Wasserwiderstand verringern. Er war weniger geeignet um das andere Geschlecht zu beeindrucken, auch wenn er ihre Beine durch den Schnitt in der Hüftengegend länger wirken ließ, als sie waren. Ihr Haar war zurück gestreift und am Hinterkopf zu mehreren kleinen Zöpfen zusammen gebunden. Eine Schwimmbrille lag auf ihren Augen auf.
Die Sekundenanzeige der Uhr sprang auf Null und Saphire sprang voraus ins Wasser. Es war kalt, dann erfrischend und schon nach den ersten Bewegungen merkte sie den Unterschied nicht mehr. Zunächst brachten sie ihre Beine unter Wasser bereits gut voran, ohne dass sie die Arme groß hinzunehmen musste. Ihre Bewegungen trieben sie nach oben, sie atmete unter Wasser aus und holte beim Auftauchen Luft.
Saphire kraulte weiter. Ihre Arme wuchteten ihren Körper im Wasser nach vorne, während ihre Beinarbeit sie dabei unterstützte. Alle drei Schläge wendete sie Kopf und Körper zur Seite und nahm frische Luft hinzu, atmete dann passend unter Wasser wieder aus. Ihre Bewegungen wirkten routiniert, geübt und abgestimmt, doch ihre Gedanken waren nicht allzu intensiv darauf fokussiert. Schnell hatte sie das Ende der Bahn erreicht, machte einen Salto im Wasser und stieß sich vom Beckenrand ab.
Das Wasser strömte an ihr vorbei als konnte es sie nicht aufhalten. Ihre Gedanken schienen in diesem Element frei zu sein. Wut und Enttäuschung waren ihr Motor, während sie an das letzte Gespräch mit Lienas van Arden dachte. Sie war sicher ein guter Lieutenant und hob sich in vielerlei Dingen von ihren anderen Vorgesetzten ab, doch ihre Meinung über sie begann erste Kratzer zu bekommen. Lienas hatte von den Nahkampfübungen mit Staff Sergeant Rey Limsharn erfahren – nicht dass sie es geheim gehalten hätte. Sie hatte es mit Sorge aufgenommen und alles was sie sagte, deutete eher darauf hin, dass sie nicht gegen sie antreten wollte. „Wie ein Feigling.“, dachte Saphire und machte eine erneute Kehrtwende, als sie das Ende der Bahn erreicht hatte. Lienas war aber nicht feige, sie war taffer als die meisten anderen Frauen im Regiment. Genau so jemanden hatte Saphire gebraucht, nun wo Sarah ihre Ausbildung und Fortschritte nicht länger aktiv betreuen konnte. Saphire plagten Versagensängste und manchmal brauchte sie auch einfach nur die Bestätigung für sich selbst. Auch wenn sie ein sportliches Duell gegen Lt. van Arden verlieren würde, so würde sie es nur noch mehr anspornen. Wieso konnte Lienas das nicht verstehen? Warum gab sie ihr nicht die erhoffte Anerkennung für ihren Einsatz?
Ihre Gedanken kreisten um andere Fragen dieser Art, doch keine davon sollte unter den Wellen, die sie fabrizierte beantwortet werden können. Das Gefühl von Zeit schwand genauso wie die Erinnerung daran ob es nun 30 oder 40 Bahnen waren, die sie bald schon geschwommen war.
Erkennbar atmend, die Wangen rot vor Anstrengung stieß sie schließlich nach Erreichen des Beckenrandes nach oben und legte ihre Hände stützend darauf ab. Die Sicht unter ihrer Schwimmbrille war trüb, so dass sie es zunächst nicht realisierte, dass jemand vor ihr stand. Sie zog die Brille nach unten ab und blickte auf ein Paar nackter Füße vor sich. Die Beine daran gehörten zu einer Frau und für einen Moment fragte sie sich ob sie wohl weiter aufsehen sollte. Schließlich hatte sie sich hier mehr oder weniger herein geschmuggelt. Es kostete ihr einen Moment, aber schließlich blickte sie nach oben.  Saphires Augen weiteren sich und ihr Mund öffnete sich langsam. Mit ihr hatte sie hier nicht gerechnet …
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDo Sep 18, 2014 10:38 pm

Im Element – Teil 2

Als die Patronenhülse auf dem Boden aufschlug, war es still geworden, so still, dass man nur das metallene Klimpern der selbigen hörte. Sekunden zuvor hatte Saphire mit einer völlig veralteten Projektilhandfeuerwaffe einem Mann in den Kopf geschossen.
Eigentlich war es eine Schande um ihn. Sein nackter Oberkörper war muskulös geformt, sein Gesicht strahlte charmante Züge aus. Er sackte nicht gleich zu Boden, sondern starrte sie mit seinen letzten Augenblicken, geschockt und verständnislos an. Vermutlich fragte er sich in seinen letzten Momenten, wieso er die Tür geöffnet hatte. In seiner falschen Sicherheit, in der er sich wog, hatte er wohl nicht mit einem Attentäter gerechnet. Blut lief aus seiner Wunde an der Stirn, bevor sein menschlicher Körper leblos zu Boden ging.
Saphire war erst seit einigen Wochen beim Imperialen Geheimdienst, doch sie hatte schnell gelernt nach dessen Regeln zu leben. Sie wusste weder wer der Mann war, den sie gerade in seiner Wohnung erschossen hatte, noch welches Verbrechen er gegen das Imperium begangen hatte. Allein schon das Wissen um seine Taten, konnte sie mitschuldig machen. In den meisten Fällen verhinderte ihr neuer Arbeitgeber aber so, dass man eine allzu emotionale Bindung zu seinem Opfer einging, die einen Agenten davon abhalten konnte, den Abzug zu drücken.
Die veraltete Waffe ließ sie vermuten, dass man den Mord den hiesigen Triaden von Nar Shaddaa in die Schuhe schieben wollte, die ihre Taten gerne mit einer speziellen Methode ausführten oder eine spezielle Art von Visitenkarte hinterließen. Saphire war bewusst, dass sie moralisch fragwürdig handelte, aber auch, dass wenn sie es nicht tat, es ein anderer gemacht hätte. Es war leicht verdientes Geld, obwohl es natürlich leichter war ein paar Botengänge zu machen oder Aufnahmen von verdächtigen Personen anzufertigen, wie in den Tagen zuvor. Das Gefühl, das sie  nun empfand, war weniger befreiend als sie gedacht hatte. Sie war erleichtert, dass sie es hinter sich gebracht hatte, dass sie den Mut hatte auch unangenehme Taten zu begehen, aber gleichzeitig stellte sich in ihr eine gewisse Unruhe ein. Sie wollte ihre Waffe schon senken und gehen, als sie es unweit von ihr rascheln hörte.
Ihr rechter Zeigefinger schnippte an den Schalter für den Laserpointer ihrer Pistole. Das Ende des roten Strahls formte sich binnen Sekunden auf der Stirn einer jungen Menschenfrau, die auf einem nahegelegenen Bett saß. Ihr Gesicht war asiatischer Natur, ihre Haare schwarz und zu einem eleganten Zopf gebunden. Mit zittrigen Händen hielt sie ein Stück Decke vor ihren nackten Leib, wohl wissend, dass jeder Mucks ihr sofortiges Ende zu folge haben konnte. Die junge Agentin hatte eine solche Situation nicht einkalkuliert. Zeugen waren in solchen Fällen unerwünscht, aber nichts was die junge Frau tat stellte eine Bedrohung dar. Sie hatte nicht einmal um Hilfe geschrien. Wer war sie? Seine Frau? Seine Geliebte? Eine Sklavin?
„Wer bist du?“, fragte Saphire streng und musterte die junge Frau akribisch. Sie schien sich fast unter ihrer Bettdecke verstecken zu wollen als sie die Agentin ansprach, auch wenn das wohl wenig gegen ein Projektilgeschoss genützt hätte. „K-K-Kira …“, stammelte sie. Damit hatte Saphire einen unbedeutenden Namen zu einem unbedeutenden Gesicht. Ihre Miene machte deutlich, dass ihr diese Antwort allein nicht reichen würde. „Ich will wissen was du mit ihm zu schaffen hast!“, ergänzte sie einschüchternd. Der Frau schien einen Moment lang verwirrt zu sein und runzelte die Stirn. „Das heißt … Ihr wisst nicht …?“, deutete sie vorsichtig an. „Nun red‘ schon!“, erwiderte Saphire lediglich, ganz so als wollte sie ihre Unwissenheit überspielen. „Er … er hat mich hier gefangen gehalten. Ich musste ihm dienen. Seid Ihr nicht hier um mich zu retten?“, gab Kira verängstigt zurück. Die junge Agentin war irritiert. Hatte sie gerade wirklich eine banale Rettungsaktion durchgeführt oder log die Frau, um mit dem Leben davon zu kommen? Sie konnte ihren Commander anfunken, aber sie ahnte was seine Antwort wäre - und diese konnte einer Unschuldigen das Leben kosten. Sie musste selbst entscheiden, selbst abwägen, was sie tun musste. Die üblichen Standards halfen ihr nicht weiter. Der Sith-Inquisitor, der ihr damals die Freiheit ermöglichte, musste vor derselben Entscheidung gestanden haben, als er sie das erste mal sah. Er hatte niemanden, der ihm die Frage beantwortete, ob Saphire ihm vielleicht feindlich gesinnt war. Nur die Macht stand ihm zur Seite – ein Hilfsmittel auf das sie in diesem Moment nicht zurückgreifen konnte.
Sekunden rannen dahin, Zeit in der ihr inneres Auge jedes nur denkbare Szenario durchlief. Der Zeigefinger drückte immer wieder gefährlich intensiv auf den Abzug, doch schließlich senkte sie ihre Waffe. „Zieh dir was an und verschwinde! Du warst nie hier, hast mich nie gesehen. Solltest du je etwas anderes behaupten werde ich dich finden und töten, haben wir uns verstanden?!“, sagte sie mit strenger Stimme. Obwohl Saphire noch jung war, zweifelte Kira nicht an der Ernsthaftigkeit ihrer Aussage. Die junge Agentin hatte ihre gesamte Karriere für einen Menschen riskiert, den sie nicht kannte und sie hoffte, dass sie diesen Fehler nicht eines Tages bereuen würde.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyMi Sep 24, 2014 11:07 pm

Im Element – Teil 3

Als Saphire in eine große, leerstehende Lagerhalle eintrat, wirkte sie nicht sehr glücklich. Sie hatte gerade einen weiteren Agenten-Auftrag hinter sich gebracht und nicht immer fielen die Ergebnisse so aus, wie sie es gehofft hatte. Ihre stumpfen Schritte hallten durch die Räumlichkeit, die eine eher provisorische als geheime Unterkunft auf Balmorra darstellte. Sie schnallte ihren kleinen Rucksack ab und warf ihn lustlos auf einen einsamen Tisch, auf den allerlei Utensilien lagen. Es schepperte und die leere Halle wusste das Geräusch entsprechend lautstark auszuschlachten.
„Du bist also zurück …“, tönte eine vertraute Stimme, ganz in der Nähe. Ihr Blick fing Riley ein, die es sich in ihren Stuhl sichtlich bequem gemacht hatte, die Beine auf einen anderen Tisch vor sich gelegt. Einerseits freute sich Saphire sie bei ihren Einsätzen für den Imperialen Geheimdienst immer öfter dabei gehabt zu haben, aber andererseits war ihr Tonfall doch weniger gönnerhaft ausgefallen als sonst. Sie schien ihr angesehen zu haben, dass sie nicht in bester Laune zurück gekehrt war.
Riley trug eine kurze, schwarze Lederjacke und eine dazu passende Lederjeans. Hohe Stiefel, mit relativ flachen Absätzen schmückten ihre Füße aus und nur ein beiges Top lenkte von der totalen Düsternis ihrer Kleidung ab. Saphire wusste, dass das nicht unbedingt ihr natürlicher Dresscode war, weil sie genau wie sie selbst, auf einer Mission gewesen war. Rileys Grinsen zu urteilen und der schwungvollen Stimme, schien es bei ihren Einsatz besser gelaufen zu sein. Sie war nicht nur etwas älter als sie sondern schien ihr in Sachen Erfahrung immer dieselbe Anzahl von Jahren voraus zu sein. Mehr als einen neidvollen Blick wollte Saphire zunächst nicht erwidern und begann ihren Rucksack auszuräumen. „Nun sag schon – wie ist es gelaufen? Hast du die Infos?“, wollte ihre Gefährtin wissen. „Es gab … Komplikationen.“, murrte Saphire und sah ernst zu Riley hinüber. Sie war keinesfalls Schuld an ihren Dilemma und vermutlich konnte sie ihr nicht mal böse sein, wenn sie es wäre. Seit ihrer gemeinsamen Zeit nach der Grundausbildung und nun im Agenten-Dienst war Riley so ziemlich der einzigste Mensch, dem sie vertraute und jemand den sie wirklich mochte. Eigentlich wollte sie nicht ins Detail gehen und senkte ihren Blick wieder zum Rucksack, in der Hoffnung, dass ihre Partnerin nicht weiter nachhakte. Rileys Neugier jedoch war geweckt. Sie stand auf und trat an ihren Tisch heran, wo sie sich mit beiden Händen abstützend, neugierig nach vorne lehnte. „Du willst mir doch nicht vorenthalten, was passiert ist, oder Saph?“, fragte sie mit verlockendem Blick. Saphire wagte kaum aufzusehen, blieb einen Augenblick lang an ihren Vorbau hängen, der durch ihre Haltung durch das Shirt noch üppiger wirkte als sonst und drängte sie schließlich mit einen nüchternen Blick in ihre Augen etwas zurück. „E-es lief nicht wie geplant …“, antwortete sie hektisch und klang dabei als müsste sie sich einem Kreuzverhör widersetzen. „Was ist passiert? Du solltest doch nur einem reichen Geschäftsmann den Standpunkt der Waffenlager entlocken. Hat er deine Tarnung durchschaut?“, wunderte sich Riley und wirkte nun mehr besorgt als erheitert. Nervös zupfte Saphire den Kragen ihres Mantels zurecht und wendete sich um, ganz so als konnte sie es ihr nicht ins Gesicht sagen. „Er war nicht so redselig wie ich gehofft hatte. Hab ihn mit Wein und dergleichen abgefüllt, aber er wollte die Infos nicht rausgeben.“, gab sie schließlich zurück. Riley seufzte leise und stieß sich vom Tisch ab. Ruhigen Schrittes ging sie um den Tisch herum und stellte sich Saphire gegenüber, so dass sie ihr nicht erneut ausweichen konnte. Vielleicht aus einer freundschaftlichen Geste, vielleicht aber auch, weil sie nicht weglaufen sollte, legte sie ihr beide Hände auf die Schultern. „Ach, Kleines. Du musst schon ein bisschen mehr tun als nur eine taffe Widerstandskämpferin glaubhaft verkörpern zu können, wenn du an solche Infos heran kommen willst. Der Typ ist ein Kerl! Du eine Frau! Red ihm schön zu, geh mit ihm auf ein Date, sag ihm wie toll er ist und was er sonst noch so hören will. Solche Typen müssen manchmal einfach verführt werden. Die wollen ihr Ego gestreichelt haben. Wir Frauen haben mehr Waffen zu bieten als das versteckte Vibromesser im Stiefel, Saph.“, sagte sie und nickte ihr aufmunternd zu. Wieder ging Saphires Blick demütig nach unten, schnellte aber nach oben als er erneut auf ihren auffälligen Vorbau traf. „Typen wie der wollen meistens mehr gestreichelt haben als ihr Ego.“, merkte Saphire dezent an. Riley lächelte milde und ließ ihre Hände an ihren Armen hinabgleiten. „Auch das gehört nun mal zu unseren Job. Ich hab schon schlimmeres getan als mit einem Typen zu schlafen um an Informationen zu kommen und du auch, Saph.“, meinte sie mit gefestigten Blick. „Was?! Nein, ich habe noch nie …!“, widersprach Saphire und nur die aufsteigende röte in ihren Wangen verriet Riley, wie sie ihre Anmerkung interpretiert hatte. „Mo-moment – du willst mir doch nicht sagen, du hast es noch nie mit einem Kerl getan?!“, staunte sie und trat einen Schritt zurück. „A-a-a-also ich …“, stammelte Saphire mit hektischen Blicken nach links und rechts vor sich hin und hob ihren rechten Zeigefinger abwehrend empor. Fast tat es Riley Leid es überhaupt angesprochen zu haben und ihre Miene verriet dass sie das etwas aus der Bahn gehauen hatte. „Wirklich?! Du bist Vierundzwanzig, Saph! Hast du etwa ein Gelübde abgelegt?“, wunderte sie sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „N-n-nein! Es … es hat sich einfach nicht ergeben. Könn-können wir bitte das Thema wechseln?“, gab Saphire etwas beschämt zurück. Sie hatte dem keine tiefere Bedeutung beigemessen, doch für einen Augenblick glaubte sie, dass Riley sie nun deswegen ablehnen oder gar verstoßen würde. Ihre Gefährtin benötigte einen Augenblick um ihre Gedanken zu ordnen, lächelte sie aber schließlich fürsorglich an. „Tut mir Leid, Saphire. Ich hatte das einfach nicht erwartet. Vergiss was ich gesagt habe und merke dir stattdessen eines: Lass dir von niemandem einreden, dass du mit jemanden ins Bett gehen musst um deinen Auftrag erfolgreich abzuschließen. Lass dich nie auf dein Geschlecht reduzieren, klar?“, sagte Riley und ergriff nun sogar Partei für sie. „K-klar! Danke, Riley.“, erwiderte Saphire eifrig nickend.
„Gut, dann gehen wir jetzt zu diesem Typen und holen uns die Informationen.“, tönte ihre Partnerin mutig heraus und krempelte die Ärmel zurück.
Kaum das sie losgehen wollte, hielt sie Saphire am Arm fest. „Warte! Das ist nicht nötig.“, meinte sie nüchtern und zog einen Speicherstick aus ihrer Hosentasche, den sie ihr vor die Nase hielt. „Was ist … wie hast du?“, wunderte sich Riley mit geweiteten Augen. „Na mit meinem Vibromesser im Stiefel.“, antwortete Saphire und grinste breit.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDo Okt 02, 2014 11:11 am

Im Element – Teil 4

Einträchtlich schimmerte das reflektierende Licht des Schwimmbeckens an der Hallendecke. Mit jeder Bahn, die Saphire im Wasser hinter sich gelassen hatte, war sie tiefer in ihre Gedanken abgedriftet. Ihr Leben, Ihre Erinnerungen waren von Momentan geprägt, die sie prägten. Die Personen die sie im Laufe ihres Lebens getroffen hatte, rangen Ihr auf die eine oder andere Weise Entscheidungen ab, die sie letztendlich bis hier her gebracht hatten. Sie war geschwommen als ob sie Teil des Wassers war, ließ sich umgarnen vom Element des Lebens und verschmolz harmonisch mit ihren Bewegungen darin.

Am Ende ihrer letzten Bahn erblickte sie nun einen Menschen vor sich, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie letztendlich ihre Anstrengungen nur immer wieder zu einem Ziel führen sollten. „Sarah …“, gab sie erstaunt von sich und blickte zu ihrer Freundin auf. Die Sehnsucht nach ihr war real geworden. Sarah trug wie sie einen Badeanzug, jedoch mit einem deutlichen, roten, imperialen Logo auf der Brust. Ihre Proportionen wussten ihre Tracht gut auszufüllen und wenn man es nicht genauer wusste, hätte man gar nicht vermutet, dass sie hier und da ein Implantat abdecken wollte, dass sie aus vergangen Schlachten aufgebürdet bekommen hatte. „Du bist hier! Woher …?“, wollte Saphire wissen und paddelte aufgeregt mit ihren Beinen im Wasser. Sarah lächelte dezent und hockte sich zu ihr herunter. „Du hast mir in einer deiner letzten Nachrichten doch geschrieben, dass du abends gerne hier bist.“, sagte sie und deutete mit ihrem Zeigefinger auf ihre Lippen. Fast so als ob sie einen Delphin befehlen würde, rekte sich Saphire aus dem Wasser und gab ihr einen Kuss auf die selbigen. Sie nahm sich Zeit, wollte den Moment genießen. Manchmal, so hatte Sarah bemerkt, bedurfte es noch eines Kommandos, damit Saphire im richtigen Augenblick ihre Passivität ablegte. Vermutlich ahnte sie aber auch nicht, dass sie ihre Freundin am liebsten ins Wasser gezogen und innig umschlungen hätte, wenn es nach ihren Gedanken gegangen wäre. Saphire brauchte etwas um sich zu ordnen. „Ich dachte wir sehen uns erst in 4 Tagen zur Inspektion?“, wunderte sie sich, wirkte dabei aber nicht im Geringsten enttäuscht, sie nun schon früher sehen zu können. „Die schlechte Nachricht ist, dass die Inspektion ausfällt. Ich wurde kurzfristig an einen Frontverlauf versetzt. Aber die Zeitplanung erlaubt es mir trotzdem zumindest einmal kurz vorbei zu schauen.“, erklärte sie und setzte sich an den Beckenrand, ihre Beine im Wasser baumelnd. Saphires Augen glänzten, während sie Sarah ansah. Begeisterung und Freude standen ihr trotz der schlechten Neuigkeiten für das Regiment ins Gesicht geschrieben. „Ich bin trotzdem froh, dich zu sehen.“, ergänzte sie überflüssiger Weise.
Sarah lächelte mild und senkte den Rest ihres Körpers ins Wasser ein. „Ich weiß, du bist schon einige Bahnen geschwommen, aber …“, setzte sie mit Blick nach vorn an. „Was? Wie lange beobachtest du mich denn schon?“, unterbrach sie Saphire erstaunt. Die Miene des Colonels war vielschichtig, ließ aber eine Antwort von ‚seit 5 Minuten‘ bis ‚seit der Umkleide‘ zu.
„Ich bin schon einige Zeit nicht mehr geschwommen. Lust auf ein kleines Rennen? Wer zuerst am anderen Ende der Bahn ist.“, erwiderte sie stattdessen und deutet auf das andere Ende des Beckens. Saphire griente breit und nickte. „Klar!“, spie sie forsch heraus und begab sich in Starposition. „Also gut. Dann auf Drei.“, merkte Sarah an und ging ebenfalls in Position. Saphire hatte es fast erwartet, dass sie die Zählung mit der Ziffer 3 beginnen und damit gleichzeitig beendet sein würde. Trotzdem war sie innerlich erheitert darüber, als es so kam.
Beide Frauen schlugen ihre Arme ins Wasser und kraulten im hohen Tempo zum Bahnende. Beide nahmen ihren Wettstreit ernst und keiner wollte nachgeben. Als einige Sekunden später ihre Hände am Beckenrand lagen, merkten sie, dass ein Schiedsrichter fehlte um festzustellen, wer die schnellere gewesen war. „Okay … sagen wir … Unentschieden.“, jappste Sarah, die genauso außer Atem schien wie Saphire, die ihren Vorschlag rasch abnickte. „Du warst ziemlich gut, Sarah. Ich wusste gar nicht, dass du so eine gute Schwimmerin bist.“, lobte sie ihre Freundin. „Und ich wusste nicht, dass du mir im Badeanzug so gut aussiehst.“, erwiderte Sarah charmant.
Obwohl Saphire mittlerweile eine erwachsene Frau war, schaffte ihr einstiger Captain es sie immer wieder mit einfachen Blicken oder Worten in Verlegenheit zu bringen. Wäre sie durch ihre Anstrengung nicht ohnehin etwas rot im Gesicht gewesen, so wäre sie es zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall geworden. Sarah schaffte es sowohl durch ihre bloße Anwesenheit als auch durch ihre Art, ihr Herz höher schlagen zu lassen. Sie verkörperte alles, was sie sein wollte, repräsentierte das Ideal des Imperiums wie kein Zweiter und war eine starke Frau, ganz nach ihrem Geschmack. Die Begegnungen, der Vergangenheit, hatten sie zu ihr hin geführt, doch würden die Begegnungen der Zukunft sie wieder von ihr wegbringen? Jede Sekunde mit ihr war so wertvoll wie ein ganzer Jahreslohn. Jeder Moment, so kostbar, wie ein Isotop 5.
„Und was passiert nun? Der Gewinner darf den Verlierer küssen?“, fragte Saphire frech schmunzelnd. „Einverstanden. Und danach werde ich vielleicht eine etwas andere Art der Inspektion durchführen, Ms. Morrison.“, gab sie bewusst förmlich, aber freundlich zugleich zurück. Ein knappes Augenzwinkern verriet die Zweideutigkeit ihrer Anmerkung. Saphire brauchte keinen Stoß, keine weitere Geste um zu wissen, was zu tun war und sie wusste, dass das einzige Element, das sie zum Leben brauchte, gerade bei ihr war.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptySa Okt 11, 2014 6:57 pm

Getrocknete Tränen

Saphire saß noch lange wach auf ihrem Bett, während in Fort Asha die Nachtruhe einkehrte. Ihre Gedanken kreisten um den Abend mit Lt. van Arden und den neuen Doktor Crawford. Im heiteren Abendplausch hatten die beiden eine Stunde zuvor jede Menge charmante Anmerkungen ausgetauscht. Es war faszinierend für sie zu sehen, wie zwei Menschen miteinander redeten, wenn sie soziale Gespräche untereinander führten. Sie war Teil von etwas gewesen, das sie glauben ließ, normal zu sein, dazu zu gehören. Lienas verstand es, ihr das Gefühl zu geben Teil von etwas zu sein.
Phasenweise glaubte sie ein Stück Illjana in ihren Lieutenant wieder zu erkennen, auch wenn sie Schwierigkeiten hatte, es mit Worten zu begründen. Dennoch war es weniger diese Erkenntnis als der anstehende Militärball von dem sie ihr berichtet hatte, der sie nun wach hielt. Die Extranetseite auf dem Datapad neben ihr, zeigte schön länger ein und dasselbe Bild von dem baldigen Event hier auf Jaguada. Saphire wuschelte sich durch ihre Haare, weil sie einfach keine Antwort fand, die sie vollends zufrieden stellte. Lienas hatte sie gefragt, ob sie sich vielleicht für eine Versteigerung anbieten würde. Junggesellen der Basis waren dazu aufgerufen sich für einen Abend dort versteigern zu lassen, wobei die Einnahmen daraus, Witten und Waisen des Krieges zu Gute kam. Saphire wollte helfen, aber sich selbst wie ein Objekt kaufen zu lassen, bereitete ihr Gewissensbisse. Was, wenn Sarah davon hörte? So ledig, wie sie sich nach außen hin gab, war sie schließlich gar nicht. Allerdings war es eine scheinbar harmlose Sache. Ein eigentlich unbedeutender Abend mit irgendeinem Soldaten, der genug Geld dafür bezahlen würde. Saphire fühlte sich als Sergeant dem eigentlich nicht gewachsen. Welchen Eindruck würde das auf ihre Truppe machen? Allein die Vorstellung sich dort anzubieten war ihr über alle Maßen peinlich, aber Lienas hatte es verstanden ihr Komplimente zu machen und sie für die Sache dahinter zu begeistern. Seit Tessien war Saphire stets bemüht mehr als das Übliche für die Opfer des Krieges auf imperialer Seite zu tun. Es war ein Stück Wiedergutmachung. Zudem hatte sich ihr Lieutenant ja auch schon freiwillig zur Versteigerung angemeldet und wenn sie selbst einen Rückzieher machen würde, würde sie ihr nicht ebenwürdig sein können, vielleicht sogar an Respekt verlieren.
Als wollte sie ihren Frust ausschreien vergrub sie schließlich ihren Kopf in ihren Kopfkissen. Das Datapad neben ihr leuchtete noch immer und eigentlich war sie nur einen Tastendruck davon entfernt ihre Anmeldung abzuschicken. Tief im Inneren wusste sie, dass es nur einen Menschen gab, von dem sie sich ersteigern lassen wollte. Sie musste eine Nacht darüber schlafen und innerlich dafür beten, dass sie Sarah nicht enttäuschen würde.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyDi Nov 18, 2014 11:16 pm

Spurensuche

Als Saphire am Abend vom Dach einer Unterkunft über Fort Asha hinweg sah, erschien ihr dieser Ort mit seiner abendlichen Beleuchtung und seinen Patrouillen fast friedlich. Im Schutze der Dunkelheit, in imperialer Uniform, saß sie auf einem Brüstungsgeländer und ließ die Beine gen Abgrund baumeln, die Hände fest um die Stange geschlossen. Die letzten Tage waren nicht leicht für sie gewesen. Entführt, gedemütigt und vergiftet. Ein Gift, das niemand zu identifizieren vermochte.
Sie wusste, dass es gefährlich war hier zu sitzen, denn jederzeit konnte eine Muskelverspannung ihren Halt am Geländer lösen und sie in den Tod stürzen. Saphire wollte es heraus fordern, wollte sich beweisen, dass sie immer noch die Kontrolle hatte, auch wenn die schmerzhaften Krämpfe in den Armen und Beinen in den letzten paar Tagen zugenommen hatten. Die Behandlung von Dr. Devron, so glaubte sie, würde ihr vielleicht noch einige Tage oder Wochen normales Leben ermöglichen. Ihr Blick war in Richtung der Sterne gerichtet, in die sie verträumt aufschaute. Lieutenant van Arden, Corporal Devron – sie alle hatten ein Gespür dafür, dass es ihr innerlich schlecht ging. Die Aufbauhilfe von ihren Kameraden und Freunden, vermochte sie für einen Augenblick aufzumuntern, doch es konnte ihre Sorgen nicht gänzlich aus ihren Gedanken tilgen. Saphire wollte kämpfen, wollte es wieder gut machen. Den Terroristen stoppen und ihn für all das büßen lassen, was er getan hatte.
Lienas sagte ihr, sie solle in diesen Tagen nicht mehr an Zufälle glauben und löste damit ungewollt ein noch viel größeres Dilemma aus. Was niemand wusste war, dass etwa zur selben Zeit, als Captain Stryder die ersten Drohungen erhielt, keine einzige Nachricht mehr von Sarah zurückkam. Nichts Codiertes und schon gar nichts Offenes. Selbst bei ihrem derzeitigen Regiment wurde sie als vermisst eingestuft. Bisher hatte Saphire nur ein ungutes Gefühl, war teilweise auf eine Nachricht hoffend an ihrem Datapad eingeschlafen – vergebens. Mittlerweile glaubte sie nicht mehr an Zufälle und jeder Tag ohne ein Lebenszeichen kostete ihr mehr Kraft als der Kampf gegen den Terroristen. Hin und wieder war sie so in Sorge, dass sie glaubte ihre Stimme zu hören, doch jedes mal wenn sie sich umdrehte um nachzusehen, realisierte sie, dass sie es sich nur eingebildet hatte.
Alles was sie hatte war die Spur zum Terroristen, die Spur nach Belsavis. Sie hoffte, sie betete, dass es einen Zusammenhang geben würde und sie sich bald gewiss sein konnte, was wirklich vor sich ging. Ein letztes mal atmete sie die Abendluft über Fort Asha ein und nahm mit ihren Beinen Schwung auf. Mit einer eleganten Drehung wuchtete sie ihren Körper über die Brüstung zurück auf das Dach des Gebäudes, wo sie im Schatten der Nacht in Richtung ihres Quartieres verschwand.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptyMi Jan 14, 2015 10:23 pm

Reloaded – Nachgeladen – Teil 1

Als die ersten Sonnenstrahlen die Kaserne von Fort Asha erreichten, war es für zwei junge Männer an der Zeit, die Wachablösung zu übernehmen. Es war ein beinah ungleiches Paar. Corporal Liam Carragher war nun schon einige Jahre dabei. Ein großer Kerl, mit breiten Kinn und breiten Schultern. Selbst unter der imperialen Einsatzrüstung, die meist sehr viel Raum bot, quoll seine Körpermasse deutlich hervor. Narben verliefen über seinen haarlosen Kopf. Neben ihm lief der junge Private Juan Heyés, der wie ein Hänfling verglichen mit Carragher aussah. Ein blutjunger Rekrut, noch keine 20 Jahre, der erst vor kurzen auf Jaguada angekommen war. Sein Gesicht war vergleichsweise schmal und jungenhaft, seine Haare militärisch knapp geschnitten. Er wirkte eher müde und unglücklich darüber schon so früh auf den Beinen sein zu müssen. Mit einem deutlichen Gähnen brachte er dies auch anschaulich zur Geltung, bevor die beiden aufbrachen.

Carragher redete nicht viel und schenkte den gelangweilten Blicken seines Partners kaum Beachtung. „Zum ersten mal auf Jaguada, Kleiner?“, brummte der Corporal einige Patrouillenpunkte später. „J-ja. Ich bin etwas aufgeregt, Sir. Konnte die Nacht deshalb nicht so gut schlafen.“, stammelte Juan. „Dann lass dir von mir einen Rat geben. Nur weil das hier ein Militärfort ist, heißt es nicht dass es hier auch stets sicher ist. Wenn du nicht aufpasst, bist du ganz schnell weg von Fenster. Die einzigen, die hier für Sicherheit sorgen, sind wir. Unsere Leute, verstehst du?“, mahnte er den jungen Private. Dieser nickte aufgeregt und festigte den Griff um seine Waffe, den Blick stets wachsam umherstreifend.
Es war noch fast dunkel und das Leben im Fort hatte eigentlich noch nicht begonnen. Man marschierte allein durch die Straßen und fast fühlte es sich an als würde einem der ganze Laden gehören. Plump stieß Carragher den jungen Private plötzlich aus seinen Träumereien und machte ihn darauf aufmerksam, dass er beinah in die falsche Richtung gelaufen wäre. „Hier geht’s lang, Bursche. Zum Trainingsgelände.“, meinte er schroff. Peinlich berührt korrigierte er sofort seine Route und stiefelte seinen Partner hinterher. Zum ersten mal an diesen jungen Morgen vernahm er eine steigende Geräuschkulisse. Am Trainingsfeld angekommen sah er verwundert zu, wie eine junge, blonde Frau, über Hindernisse sprang, bei anderen Hürden über den Boden robbte, dann weiter zum Schießstand sprintete und dort mit ungewöhnlicher Präzision die aufschlagenden Zielscheiben im Kern traf. Sie trug einen imperialen Trainingsanzug, der sich Körperbetont an sie schmiegte. Außer ihr war niemand auf dem Gelände, so dass sie es ganz für sich hatte. Kaum dass sie ihre Schießübung abgeschlossen hatte, lenkte sie um und startete einen Dauerlauf um den Trainingsplatz. Ihre Wangen waren vor Anstrengung gerötet, Schweiß lief ihr durchs Gesicht, was sie im sanften Schein der Morgensonne fast schon aufreizend erschienen ließ. Auch Carragher hatte sich einen Moment Zeit genommen das Treiben auf dem Trainingsgelände zu beobachten, musste dann aber doch schmunzeln, als er bemerkte, wie Juan die Soldatin dort anstarrte. „Gefällt sie dir?“, fragte er amüsiert. „W-was?! Ich? … wer … wer ist sie?“, antwortete er ertappt. „Keine Ahnung. Hab noch nicht nach ihren Namen gefragt. Irgendein Sergeant vom 17. Sturmregiment Kaas. Sie trainiert hier jeden Morgen. Einige nennen sie einfach ‚Die Blonde‘.“, erwiderte er schulterzuckend. „Und sie kommt jeden Morgen hier her? …. Warum?“, hakte der junge Private nach. „Keine Ahnung. Ich hab gehört sie war sehr krank und ist deshalb noch nicht diensttauglich geschrieben. Vielleicht ist ihr langweilig oder sie will irgendjemand irgendetwas beweisen. Mir auch egal. Nicht mein Typ.“, sagte Carragher und setzte seine Patrouille fort. „Sie ist wunderschön.“, sinnierte der junge Soldat einen Augenblick lang und machte sich daran seinem Partner zu folgen. „Also ich steh ja eher auf solche, die ein bisschen mehr hiervon haben.“, entgegnete er ihm und machte eine eindeutige Geste mit beiden Händen um seinen Brustbereich. Juan verkniff sich jeden weiteren Kommentar und schmunzelte dezent vor sich hin. Nach einer Weile hatten sie den Trainingsplatz passiert und bogen in die nächste Straße ab. „Gehen wir dann morgen früh wieder auf Patrouille?“, fragte Juan neugierig mit erwartungsfroher Miene.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptySa Jan 24, 2015 12:20 pm

Reloaded – Nachgeladen – Teil 2

Nachdenklich saß Saphire auf ihren Bettende, die Hände ineinander gekreuzt, den Blick auf die Wand vor sich gerichtet. Draußen hämmerten Regentropfen gegen die Scheiben ihrer Wohnung auf Dromund Kaas, wo sie vor einigen Tagen eingetroffen war. Die Geräuschkulussie wirkte beruhigend auf sie, auch wenn es hin und wieder durch ein Grollen im Himmel ergänzt wurde. Ihre Erkrankung, auch wenn verheilt, hatte Leute aufmerksam gemacht, die sie zu Nachuntersuchungen nach Kaas City geladen hatten. Das Militär hielt nun eine neue halb-biologische Waffe aus den Reihen der Revaniter in den Händen, geschaffen vom Wissen einer KI, die eine ganze Zivilisation hätte ausrotten können. Doch in den falschen Händen konnte sich eine solche Waffe schnell gegen einen selbst richten – so viel Weitsicht hatte man im Herzen des Imperiums mittlerweile erlangt. Die Tests waren nicht weiter schlimm. Ein wenig Blut, ein paar Scans, einige Übungen, die ihre körperliche oder psychische Funktionalität sicherstellen sollten. In ein paar Tagen würde alles vorbei sein und Saphires Befürchtung, dass diese Tests in irgendeiner Form entwürdigend werden würden, bestätigte sich nicht. Zumindest konnte sie etwas auf Dromund Kaas sein, auch wenn sie bald nach Jaguada zurückkehren würde.

Ihr Zeitgefühl ging mit ihren Gedankengängen an die vergangen Ereignisse verloren. Sie starrte auf die Wand vor sich, wo ein neues Gewehr lehnte, das ihr Lieutenant van Arden geschenkt hatte. Ihr ursprüngliches X-51 war samt seiner Modifikationen im Kampf gegen die KI zerstört worden. Sie wusste die Geste ehrlich zu schätzen. Innerlich freute sie sich über Lienas Geschenk, auch wenn sie noch keine Gelegenheit hatte ihr zu danken. Sie nahm es sich fest vor, dies bei ihrer Rückkehr nachzuholen. In der Zeit zwischen den Test hatte sie es bereits ausgiebig am Schießstand getestet. Bei der X-51 war es wie Liebe auf den ersten Blick. Bei diesem Modell fühlte es sich zunächst so an, als würde sie eine alte, doch ewige Liebe betrügen. Auch wenn ihr Gesicht keine Regung von sich gab, so musste sie innerlich über sich selbst lachen. Sie projizierte Gefühle auf ihre Werkzeuge, als ob es Menschen wären. Es war lächerlich, aber auch verständlich, denn letztendlich durchlebte sie mit Sarah gerade etwas Ähnliches. Dabei mochte sie ihr neues Gewehr. Es lag gut in der Hand, war nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer. Es hatte modernste Funktionen, die denen des X-51 in Nichts nachstanden. Selbst an den personalisierten Abzug hatte man gedacht, so dass nur sie selbst damit feuern konnte. Eigentlich war es perfekt. Eigentlich war alles perfekt, aber die Angst, alles zu verlieren, folgte ihr wie ein Schatten.

Eines hatte sie gelernt. Den Tod vor Augen zu haben, der wie eine Stoppuhr sichtbar ablief, war etwas anderes, als ihm auf dem Schlachtfeld entgegen zu treten. Die Frage wie sie ihre letzten Tage verbringen wollte, hatte sie über Wochen begleitet, während ihr Körper nach und nach seinen Dienst einstellte. Sie war nun wiederhergestellt, doch das Gefühl würde bleiben. Selbst die Beste zu sein, reichte nicht immer um am Leben zu bleiben. In ihr reifte die Erkenntnis, dass es mehr darum ging, dass Beste aus der Zeit, die man hatte, zu machen. Als es Momente später an der Tür klingelte, wusste sie, dass sie gut daran tat, diese Erfahrung nun umzusetzen. Ihr Besuch war da.
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BeitragThema: Re: Saphs Sidestories   Saphs Sidestories - Seite 2 EmptySo Jan 25, 2015 7:09 pm

Reloaded – Nachgeladen – Teil 3

Auf Dromund Kaas war es nicht ungewöhnlich vom Prasseln der Regentropfen an eine Fensterscheibe statt von wärmenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden. Saphire kuschelte sich in ihr Kissen, denn gerade fühlte es sich zu gemütlich an um aufzustehen.  Das sie nackt neben Sarah in ihrem Bett lag, trug sicher seinen Anteil dazu bei. Für beide war es der letzte Tag auf Dromund Kaas und wie bei zwei frisch Verliebten, landeten ihre Begegnungen nicht selten im Bett. Sie sahen sich nicht oft, aber nicht erstaunlicherweise entfachte es ihre Liebe nur noch mehr, wenn sie sich begegneten.
Saphire liebkoste den warmen, nackten Körper neben ihr noch einige Momente im Halbschlaf mit dankbaren Küssen und zärtlichen Berührungen. Seit gestern war ihr klar dass das mit Sarah eine ehrliche Zukunft hatte. Es kam überraschend, auch wenn sie immer ein Stück weit darauf gehofft hatten, aber nun waren sie verlobt. Es war nichts was sie offen heraus jubeln durfte, auch wenn die Freude darüber in ihr brodelte. Diese eine Frau neben ihr war zu dem wichtigsten Menschen in ihren Leben geworden. Die Gedanken über dieses ersehnte Ereignis trugen sie in den Schlaf zurück, während sie sich an den Körper ihrer Liebsten schmiegte.

Als sie einige Zeit später erwachte, lag sie allein im Bett. Einen Moment lang fürchtete sie alles nur geträumt zu haben, doch Sarahs Duft lag noch in der Luft. Geräusche aus der Dusche ließen erahnen wohin sie gegangen war. Ihr Vertrag als Colonel lief noch fünf Jahre. Dann konnten sie heiraten. Die Sache hatte nur einen Haken. Saphire selbst musste für diesen Traum ihre eigene Karriere dafür in eine neue Richtung lenken. Nachdem was sie erlebt hatte, fiel es ihr weniger schwer diesen Weg zu gehen als sie vor einem Jahr noch gedacht hätte. Das 17. Sturmregiment Kaas bedeutete ihr viel. Sie hatte dort Perspektive, aber langfristig sah Saphire ihre Zukunft in ihrer Wahlheimat auf Dromund Kaas. Um diesen Weg zu gehen, musste sie jedoch einen neuen Einschlagen. Saphire fühlte jedoch kein besonderes Glück dabei, bei einem Büro-Job zu versauern. Ihre Überzeugung stand noch immer fest im Einklang mit dem Imperium. Sie hatte Sarah versprochen zur hiesigen Akademie zu gehen um sich dort vorzustellen. Sie erinnerte sich auch an einige Kontakte von früher, die sie nach einer erfolgreichen Mission im Diensten des SRKs schon einmal angesprochen hatten. Ein Einsatz in einer Spezialeinheit des Imperiums war eine ebenso verlockende Vorstellung.
Der Gedanke Abschied zu nehmen, fühlte sich merkwürdig an. Sie hatte viele neue Gesichter kennen gelernt. Leute, die sie so nahmen und akzeptierten wie sie war. Sie mochte viele dieser Leute dort wie ihre eigene Familie. Sicher entsprach nicht jeder neue Rekrut ihren Wertvorstellungen und nicht jede Entscheidung von oberster Stelle fand ihre vollste Akzeptanz, aber sie war ein guter Soldat geblieben, der auch vor unbequemen Aufgaben nicht zurück geschreckt war. Schlussendlich gab es dort aber auch besondere Mitglieder und Momente, die für sie unvergessen waren.

Als sie den imperialen Geheimdienst verließ, stand sie vor einer ungewissen Zukunft. Die Zeit im Regiment hatte sie genutzt um sich diese wieder zu sichern. Wenn sie nun gehen würde, so wusste sie jedoch mit einen besseren Gefühl auszuscheiden. Eine Zukunft auf die sie sich wirklich freuen konnte.
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