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Thema: Varissa Armstrong - Gedanken und Erzählungen Do Dez 05, 2013 1:20 pm
Schweigend lehnte die junge Soldatin gegen das Felsgestein, während ihr Blick wachsam umher schweifte. Er glitt über das angerichtete Chaos, das sie hinterlassen hatten. Die zusammengestürzten Scheinwerfer, die immer noch etwas flackerten, ihren Dienst jedoch nie wieder aufnehmen würden. Ähnlich verhielt es sich mit den vier Leichen, zwei von ihnen waren regelrecht verbrannt, die anderen beiden wiesen Schusslöcher von Blastern auf. Ganz in ihrer Nähe konnte man noch die deutlichen Spuren einer Detonation erkennen. Kaum merklich schüttelte der Private den Kopf, als sie den halbzerstörten Felsen musterte, der ihr einmal als Deckung gedient hatte. Ihre Aufmerksamkeit wurde durch eine Bewegung McEvans abgelenkt, die sich im Schlaf etwas zur Seite drehte. Deren Rüstung wies an der einen Seite eine rußige Stelle auf, an der sie getroffen worden war, zwar hatte die Panzerung das meiste abgehalten, die Hitze der Schüsse wurde jedoch übertragen und ließ den Private immer wieder aufstöhnen. Ja, sie hatten beide Glück gehabt, denn diese Söldner hatten sie allem Anschein nach erwartet. Die Scheinwerfer ließen sich nicht so schnell wie gewünscht ausschalten, auch wenn McEvans ihr Bestes getan hatte. So musste Varissa auf ihren Raketenwerfer zurückgreifen um diesen Bastarden ordentlich einzuheizen. Es folgten ein paar Schusswechsel, aber letztendlich konnten sie alle bis auf einen, der bestausgebildetste dem sie bisher gegenübergetreten war, erwischen. Er hatte sich tiefer in das Höhlensystem zurückgezogen. Sie wäre ihm am liebsten bis in die Hölle gefolgt, es wäre jedoch wohl Selbstmord gewesen, zu zweit, und dazu noch angeschlagen die Verfolgung aufzunehmen. Und so hatten sie es sich an dieser durchaus gut geeigneten Stellung zurückgezogen und warteten auf Verstärkung. Die anderen Soldaten waren mit einem Übergriff an einem der Spalte beschäftigt und so konnte man ihnen erst einmal niemand schicken und auch an medizinische Versorgung konnte erst einmal nicht gedacht werden, da es für die Einsatzkräfte momentan wohl zu gefährlich war. Sie hatte sich so den angeschossenen Arm mit Hilfe von McEvan selbst versorgt.
Varissa hatte ihren Ohren nicht getraut, als Captain Stryder ihr das Kommando übergeben hatte, da er sich wegen neuer mandalorianischer Verstärkung zurückziehen musste. So hatten sie sich zu dritt weiter vorgewagt, bis selbst Private Merraru zurückgerufen wurde, da die medizinische Versorgung an anderer Stellung unabdingbar war. Nun saßen sie beide hier, hielten die Stellung um sie den Söldnern nicht wieder zu überlassen. Aber wie meinte Private McEvan? Die anderen hatten wirklich eine Menge Spass verpasst. Sie war ihr in der kurzen Zeit zu einer guten Kameradin geworden und in ihrer Gesellschaft hatte man jede Menge Spass. Sie grinste bei dem Gedanken an ihren neuen Spitznamen, den ihr die Vorgesetzten seit kurzem gaben: „Sprengkopf“. Ja, sie war sehr risikobereit und das war in diesem Geschäft oft auch sehr hilfreich, konnte aber auch Nachteile mit sich bringen. Erneut schüttelte sie den Kopf, als wieder das Bild von dem abgeschnittenen Ohr in ihren Gedanken auftauchte. So risikobereit sie auch war, der Gedanke daran, wie Shillia das Ohr des Gefangenen in den Mund nahm und darauf herum kaute, verursachte ihr immer noch Übelkeit. Es war nicht neu für sie das Gefangene gefoltert wurden und sie war auch hin und wieder anwesend, dennoch bevorzugte sie das schnelle, saubere Töten. Die Informationsbeschaffung überließ sie dabei gerne anderen Soldaten. Sie begann in ihrem Rucksack zu kramen und zog eine etwas zerknitterte Grußkarte heraus. Ein kurzes Lächeln flog über ihr Gesicht, ehe die Karte wieder verstaut wurde. Hoffentlich konnte Morrison die anderen Streitkräfte gut unterstützen, aber dessen war sie sich eigentlich sicher. Saph war eine ausgezeichnete Schützin und hätte die Schusswechsel wohl sicher um einiges verkürzen können. Sie machte sich etwas Sorgen, da Saphire in letzter Zeit ziemlich in Gedanken versunken schien. Sie beschloss mit ihr zu reden, sobald sich die Gelegenheit dazu bieten würde.
Ihr Blick ruckte hoch, als sich plötzlich etwas Geröll löste und kleine Kiesel über ihnen niederschlugen. Sie richtet die Blaster in besagte Richtung, es handelte sich jedoch nur eines dieser Kubaz-Beetle. Sie schüttelte etwas den Kopf und ließ die Blaster wieder sinken. Die Soldatin lehnte den Hinterkopf gegen die Felsenwand, atmete tief durch um dann weiter Wache zu halten. Beeilt euch, ihr wollt uns den Spass doch nicht allein‘ überlassen.
Varissa Armstrong
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Thema: Re: Varissa Armstrong - Gedanken und Erzählungen Sa Dez 07, 2013 12:42 am
Kleine ringförmige Rauchschwaden erhoben sich in den Nachthimmel, ausgehend von einer im Schatten verborgene Gestalt, von der man nur die Zigarette aufglimmen sehen konnte, wenn ein tiefer Zug genommen wurde. In hohem Bogen verabschiedete sich der Zigarettenstummel auf dem Boden und erlosch kümmerlich auf der sandigen Erde Keskas. Zwei patrouillierende Soldaten marschierten an ihr vorbei, nahmen jedoch keinerlei Notiz, denn der Private hatte sich hinter eines der Lagerzelte zurückgezogen. Keine Kameraden, keine Vorgesetzten und vor allem..keine Sith! Sie schüttelte etwas den Kopf, wobei die Narbe an der Halsbeuge zu schmerzen begann. Nie hatte sie geglaubt ausgerechnet von einer Sith vom Schlachtfeld geborgen und zurück zur Einheit gebracht zu werden. Dies hatte all ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit Sith aus dem Gleichgewicht gebracht, zumindest für einen kurzen, sehr kurzen Moment. Sie hatte sich wirklich mit der Absicht zu Sith Jairah begeben um sich bei ihr dafür zu bedanken und ihr zu sagen, dass sie nun in ihrer Schuld stünde. Sie war so naiv zu glauben, dass dies einfach abgenickt werden würde, eben weil man nur eine einfache Soldatin war und eine Sith nicht weiter interessierte. Aber nein, man wollte ihre Nahrung rationieren, weil sie für die Sith angeblich zu schwer war. Nein, ihr Stolz war damit keineswegs verletzt, sie wusste es besser und machte sich deshalb nichts daraus, aber diese Unwissenheit mit der Jairah um sich warf bei geschwächten Soldaten die Nahrung zu rationieren war unglaublich. Noch dazu, da kein Nahrungsmangel bestand. Aber diese Schlampe Aikyara übertraf das Ganze noch, bekam das Gespräch nur aus halben Ohr mit und erfuhr, dass der Private sich für kurze Zeit in den Händen der Republik befunden hatte, wollte wissen ob man schon Strafmaßnahmen gegen sie eingeleitet hatte. Aikyara kannte den Hergang nicht, da sie sich im warmen Lazarett die Nägel maniküren ließ, während die Soldaten im Dreck um ihr Leben kämpften. Wäre Varissa bei Bewusstsein gewesen, hätte sie sich nie lebendig in Gefangenschaft nehmen lassen und so viele republikanische Soldaten mit in den Tod gerissen, wie sie konnte.
Es war allgemein bekannt, dass das Imperium immer mehr Boden und Leben an die Republik verlor und anstatt dagegen zu wirken, richteten diese verdammten Sith die Waffen gegen ihre eigenen Leute, wenn nicht gar gegen sich selbst. So triumphal wie sich die imperiale Macht erhoben hatte, schien sie wieder zu schrumpfen und das Schlimmste daran war, den Sith gehörte die Macht zu Bestimmen und walten zu lassen, wie es ihnen gefiel und niemand konnte etwas dagegen tun. Jeder musste zusehen wie sich das Imperium selbst vernichtete, wenn es so weiter machte wie zuvor. Varissas Blick fiel auf das imperiale Symbol auf ihrem Hemd, einige nachdenkliche Sekunden verweilte ihr Blick darauf, ehe sie ihn wieder hob. Sie war stets eine treue Kämpferin des Imperiums gewesen, doch nun hatte der Gedanke daran einen bitteren Beigeschmack. Zweifel begannen sich zu regen, wobei diese sich mit den Bildern ihrer Kameraden Saph, Shillia, ihrer Vorgesetzten Stryder und Kreldo mischten. Sie wollte sie nie enttäuschen, denn diese Leute waren es wert für sie zu kämpfen, sie repräsentierten den Teil des Imperiums, für den es sich lohnte sein Leben zu geben. Die Sith taten das nicht, sie ergingen sich in Arroganz, Inkompetenz und noch der Kleinste unter ihnen führte sich auf wie ein Herrscher. Sie waren der Untergang des Imperiums und ihre dümmlich arrogante Art erstickte jede Loyalität im Herzen auch des treuesten Soldaten.