17. Sturmregiment Kaas
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 Von der Straße in den Krieg - Shillias Geschichte

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Shillia

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BeitragThema: Von der Straße in den Krieg - Shillias Geschichte   Von der Straße in den Krieg - Shillias Geschichte EmptyFr Jan 10, 2014 12:29 am

Kapitel 1: Die jungen Jahre
 
Im zick zack Kurs huschte der kleine Rotschopf zwischen den Beinen der Passanten hindurch, den Laib Brot fest an den Körper gepresst. Weiter hinten hörte man das wütende Rufen des Händlers, doch es ging fast im geschäftigen Gemurmel der Einkaufsstraße unter. Noch zwei Straßen huschte sie um die Passanten herum, dann ließ sie sich aus vollem Lauf fallen, rutschte durch ein enges Loch in einen alten Abwasserkanal, kam direkt danach wieder auf die Beine und lief den dunklen Tunnel entlang.
 
Einige Zeit und viele Tunnelgänge später kam sie in eine kleine unterirdische Kaverne, die von einer Feuerstelle schwach erhellt wurde. Kaum war sie drin, stand der Größte von den sieben Kindern, ein ca. 10 Jahre alter Junge,  auf „Seht, Rhayne bringt was zu essen“. Mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen trat der kleine Rotschopf auf den Haufen der sechs- bis zehnjährigen Kinder zu „Er ist sogar noch fast warm, Bas“ fiepste die achtjährige mit ihrer kindlichen Stimme. Sechs andere Köpfe schauten hungrig auf, als sie sich zu ihnen ans Feuer setzte, und das Brot unter ihnen allen aufteilte. Schweigend saßen sie beisammen und kauten langsam das frische Brot. Als jeder aufgegessen hatte, blickte Bas auf „Wir müssen vorsichtig sein, es sind wieder mehr Schläger unterwegs, sie dürfen uns hier nicht finden“. Esmir, der kleinste in der Runde, blickte ängstlich auf „Müssen wir wieder weiter?“. Der kleine Rotschopf verdrehte die Augen „Nein, wir sollen nur vorsichtig sein, dass uns keiner folgt. Als wenn die Dicken durch die engen Löcher passen würden“. Bas schüttelte sacht den Kopf „Du weißt genau, dass es auch andere Zugänge gibt und so einen guten Platz hatten wir schon lange nicht mehr, willst du das leichtfertig wegwerfen?“ Die kleine rothaarige schüttelte nur betreten den Kopf ohne etwas zu sagen. Der kleine Esmir quengelte „Ich habe noch Hunger“. Bas schaute zu ihm „Wir haben aber nicht mehr, legt euch schlafen, der Krieg lässt die Nahrung überall knapp werden, deshalb müssen wir unsere Bemühungen verstärken“. Ein Kind nach dem anderen nickte und legte sich neben dem Feuer nieder.
 
Der kleine Rotschopf blieb noch einige Zeit mit offenen Augen liegen und fragte sich, wie es weitergehen sollte, sie fand kaum genug für sich selber und das wenige musste sie auch noch teilen. Aus der Gemeinschaft zu gegenseitigen Nutzen, wurde es immer mehr zu einem Nachteil für sie. Und wenn sie so dachte, dann wahrscheinlich einige der anderen auch, allen voran Bas, er tat zwar so gönnerisch, aber er hatte es schon früher getan, wie alle der Älteren, da war sie keine Ausnahme. Wichtig war es nur den richtigen Zeitpunkt für den Absprung zu finden, die Schläger würden sie finden, das stand fest, die Kunst war es, nicht selbst geschnappt zu werden. Mit diesen Gedanken beschäftigte sie sich, bis schließlich der Schlaf zu ihr kam.
 
Ein leises schaben weckte sie aus dem Schlaf, vorsichtig regte sie sich, die Kaverne lag im Dunkeln, das Feuer war heruntergebrannt. Still lauschte sie in die Dunkelheit hinein, da war es wieder, es klang nach leisen Schritten, halb richtete sie sich auf. Ein lauter Schrei durchdrang die Dunkelheit, er wurde von Wänden wiedergeworfen, kehrte zurück und vervielfältigte sich. Aufgeschreckte Kinder sprangen auf die Füße, mehr Geschrei entstand, kämpfende Leiber wälzten über den Boden. Irgendwas traf sie an der Brust und riss sie um, dann war er über ihr und legte ihr die Hände um den Hals. Der Druck auf ihren Hals raubte ihr die Luft, weit riss sie die Augen auf, bockte in Todesangst auf dem Boden und versuchte Luft zu bekommen. Ihre Hände kratzten über Unterarme, aber diese gaben nicht nach, verzweifelt suchte sie etwas, dass sie als Waffe nutzen konnte. Sie fanden einen Stein der die Feuerstelle begrenzt hatte, mit aller Kraft schwang sie den Stein in die Dunkelheit über ihr, ein Knacken, etwas Feuchtes tropfte auf sie nieder, aber der Druck auf ihren Hals verschwand. Mühsam stieß sie den Körper von sich herunter und stürzte sich selbst auf selbigen, Immer wieder schlug sie mit dem Sten zu, in blinder Wut, etwas Feuchtes spritzte ihr entgegen, aber sie schlug und schlug. Bis das etwas vor ihr nur noch aus einer wabbeligen, feuchten Masse bestand.
 
Als es Hell um sie herum wurde, brauchte sie einen Moment um zu realisieren was passiert war, die Schläger hatten sie gefunden. Eilig versuchte sie von der zur Unkenntlichkeit geschlagenen Leiche fortzulaufen in die Fluchttunnel, die zu klein für die Schläger waren, aber sie rutschte auf dem schlüpfrigen Boden aus, rappelte sich gerade auf, als sie von einer schweren Hand im Nacken gepackt und in die Luft gehoben Wurde.
 

„Die ist wild, die ist für die Grube“ grunzte der Weequay.
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BeitragThema: Re: Von der Straße in den Krieg - Shillias Geschichte   Von der Straße in den Krieg - Shillias Geschichte EmptySo Apr 06, 2014 2:20 pm

Kapitel 2: Die Grube
 
Der Zellenblock roch nach Angst und Fäkalien, ein schummriges Licht spendete Tag und Nacht ein wenig Helligkeit. Fünf Zellen standen sich auf jeder Seite gegenüber, eine jede von ihnen war zwei auf zwei Meter groß, und beherbergte vier Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. Ängstlich kauerten sich die Kinder zusammen, und rutschten weiter von den Gittern fort, als der Grubenlord vorbeiging. Irgendwo schluchzte und wimmerte jemand. Er beachtete die Kinder kaum, die wenigsten würden die nächsten Tage oder Wochen überleben und Nachschub gab es genug. Regelmäßig ließ sein Herr die mickrigen Kreaturen vor den interessanten Wettkämpfen entweder gegen einander oder andere Kreaturen antreten. Kräftig schlug er mit dem Griff seiner Peitsche gegen die Gitterstäbe, es dengelte laut, doch seine Stimme erhob sich noch darüber „RUHE“. Entsetztes Keuchen folgte auf dem Fuße, doch unter dem Schock setzte das Wimmern und Schluchzen kurzfristig aus, auch wenn er wusste, dass es wieder einsetzen würde sobald er außer Sicht war und der Schreck nachließ. Es war gut wenn sie Angst hatten, je nachdem welche Stimmung sein Herr erzeugen wollte, wählte er sich ein oder mehrere der kleinen Viecher aus und schickte sie in die Arena. Es gab die kämpferischen, die Hasenfüße und auch die, die vor Angst einfach erstarrten.  Es erfüllte ihn immer wieder mit Zufriedenheit, wenn es so kam, wie er es geplant hatte. Dies war der Beweis für seine Qualifikation und seine Auszeichnung dafür, dass er seinen Job bestens beherrschte. Sein größter Triumph war aber nicht hier bei dem üblichen Abschaum, nein, das wäre nicht gut.
Am Ende des Zellenblocks öffnete er eine schwere Metalltür und trat hindurch. Dies war der Gang der direkt zur Arena führte,  vier Meter weiter schritt er durch eine weitere Tür, dieser Gang führte zu den Bestienpferchen vorbei an sechs weiteren Zellen, von denen aber nur eine belegt war. Ein leises Knurren was durch den Komplex ging, zeigte ihm, dass seine Anwesenheit bemerkt worden war. Er blieb vor der Zelle stehen und entrollte seine Peitsche, dies war das Highlight seines Tages, sein ganz persönliches Vergnügen. Aber die Erfahrung hatte ihm gezeigt, dass er Vorsicht walten lassen musste, noch immer trug er die Narben am Arm, wo ihn das kleine Mistding gebissen hatte, als er sie in einem Moment der Unachtsamkeit aus dem Blick verlor. Sein Blick wanderte hin zu der, in Lumpen gehüllten, Kreatur, die leicht gebeugt im hinteren Teil der Zelle über dem Blechnäpfen stand, in denen den Gefangenen das Essen serviert wurde. Sie war schlank, eher geradezu Dünn, die Speisen die es hier gab waren nicht so reichlich, dass ihre Gäste Angst haben mussten an Übergewicht zu leiden. Doch traten deutlich die Muskeln bei jeder ihrer Bewegungen hervor und zeugten von ihrer Kraft, die roten Haare waren lang und fettig. Auch ansonsten war sie am ganzen Körper schmutzig und roch ein wenig streng. Sie war sein Champion, seit über anderthalb Jahren war sie nun schon hier und gegen alle Chancen hatte sie überlebt. Mittlerweile hatte sie eine kleine Art von Berühmtheit erreicht und war der Liebling der Gäste. Wann immer sie die Arena betrat tobte das Publikum und es gab eine gute Show. Doch wie immer zögerte er kurz bevor er die Zelle betrat, denn auch wenn er wusste, dass er ihr rein körperlich überlegen war, so flößte ihm der der aggressive Blick aus den eisblauen Augen, die ihn nicht aus dem Blick ließen und jeder seiner Bewegungen folgten, immer noch Respekt ein.
 
Aufmerksam betrachtete sie die Schweineschnauze die wie jeden Tag in ihr Revier eindringen wollte. Sie stand locker und leicht auf ihren Beinen, leicht gebeugt um sich klein zu machen, dass sie schwerer zu treffen war. Die fette Beute zögerte, aber sie würde es wieder versuchen einzudringen, doch wie jeden Tag würde sie ihn wieder vertreiben, heute vielleicht sogar töten. Sie verzog ihre Lippen, so dass die kleinen weißen Zähne aus dem dreckigen Gesicht hervor blitzten und knurrte den Dicken an. Allmählich schien er Mut zu fassen, er griff nach ihrer Tür um sie zu öffnen, die Peitsche in seiner Hand. Feigling. Quietschend öffnete sich die Tür und der fette Kerl trat in ihr Revier ein. Essen, kämpfen, töten, leben. Der Fette holte mit der Peitsche aus, aufmerksam beobachtete sie die Bewegung der langen Schnur und wich gerade rechtzeitig beiseite, als die Schnur nach vorne knallte. Er versuchte es oft, oft hatte er sie getroffen, die Male waren am ganzen Körper zu sehen.  Aber mittlerweile hatte sie das Geheimnis heraus, immer seltener traf er sie. Sie zischte ihn an, erneut holte er aus doch sie sprang beiseite, knurrend machte sie einen Satz nach vorne, aber er war darauf vorbereitet und wehrte sie mit dem anderen Arm ab, sie wich zurück. Leben, töten, essen. Er wollte ihr Essen klauen, näherte sich ihren Metallschalen, aber sie hatte schon alles verzehrt, der Dicke kam zu spät. Er bückte sich nach ihren Schalen, guter Moment, wieder sprang sie vor, doch als sie fast da war wirbelte der Dicke herum, und schlug mit der Faust nach ihr. Langer Arm, schlecht für sie. Sie spürte wie ihr die Luft aus den Lungen wich, als sich die Faust in ihren Bauch rammte. Sie fiel zu Boden würgte. Essen, töten, leben. Nicht liegenbleiben, aufstehen. Die Schweineschnauze nutzte den Moment ihrer Schwäche, schnappte sich die Blechschalen und verschwand aus ihrem Revier. Essen töten, leben, nie liegenbleiben. Mühsam rappelte sie sich auf, ihr war schlecht, essen unten behalten. Wichtig. Essen, kämpfen, töten, leben. Ihr Bauch schmerzte bei jeder Bewegung, bewegen, immer weiter bewegen. Liegenbleiben hieß sterben. Bewegen heißt kämpfen. Aufstehen, bewegen.
 
Sie kamen zu ihr viele Schweineschnauzen, wollten ihr Revier klauen, taten sie oft, hatten Blitzestäbe dabei, nicht kämpfen, fliehen, Revier zu klein für viele Schweineschnauze, gehen von alleine, folgten ihr. Sie kam wieder in die große Höhle, war schon oft da, sah aber immer anders aus. Magische Höhle? Schweineschnauzen hatten Angst vor Höhle, gingen nie rein. Höhle war sehr gefährlich, böse Kreaturen, immer da, nicht sicher. Musste Weg zurück zu ihrem Revier finden. Vorsichtig schlich sie voran, immer geduckt, klein sein, sieht man schlechter. Da war was, sie konnte es deutlich hören andere Wesen, suchten ihr Revier, war ihr Revier. Kämpfen, töten, leben. Sie griff sich einen Stein, leise kratzte er über den Boden. Die Wesen rochen nach Angst, egal. Bedrohung waren sie, sie mussten sterben, damit sie leben konnte. Das war Gesetz. Essen, kämpfen, töten, leben. Vorsichtig pirschte sie sich an die zwei Wesen an, das größere war ein Mensch, das kleinere hatte zwei Tentakel auf dem Kopf. Immer von Fels zu Fels, nicht entdecken lassen, leise. Ein neuer Stein, gut für die zweite Hand. Keine zwei Meter entfernt kauerte sie hinter einen Stein. Sie hörte das leise wimmern und wie der andere beruhigende Worte Sprach. Leichtes Spiel, sie waren abgelenkt, ohne einen Laut von sich zu geben schwang sie sich über ihre Deckung und schleuderte den Stein in ihrer linken Hand auf das kleine Tentakelwesen, während sie sich selbst auf den Großen stürzte. Überraschung war gelungen. Mit Schwung riss sie ihn zu Boden und prügelte mit dem Stein auf ihn ein. Er versuchte sie mit den Armen abzuwehren, aber sie hob und senke den Stein immer wieder, sein Geschrei füllte ihre Ohren. Schreie nicht gut, Stille, Schreie lockte andere an. Knurrend schlug sie immer wieder zu, der Stein war rot und glitischig. Es knackte, gut…Schreie ließen nach Sie holte weit aus, etwas traf sie an der Schläfe, schwarze Punkte, was war, kleines Tentakelwesen, dann fiel sie seitlich um, schwärze.
Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, ihr Kopf pochte, die Sicht war verschwommen, merkwürdig, sah komisch aus. Jetzt nicht liegenbleiben, etwas war nah, sie hörte ein Schluchzen, mühsam rappelte sie sich auf, die Sicht klärte sich langsam, sah aber immer noch komisch aus. Das kleineTentakelwesen war über den anderen Gebeugt und schluchzte, machte Lärm, lockte andere an. Ja, es hatte sie niedergeschlagen, Fehler von ihr, hatte das kleine Wesen ganz vergessen. Fehler von kleines Tentakelwesen, hatte sie nicht getötet, jetzt zu spät. Schwankend kam sie zum stehen, den roten, Stein fest in der Hand. Sie konnte nicht gut sehen, wieder dunkle Punkte vor den Augen, etwas nasses, rann ihr den Kopf entlang. Sie war verletzt, nicht gut. Kämpfen, töten, leben. Sie holte aus, das kleine Tentakelwesen achtete nicht auf seine Umwelt, schwerer Fehler, es knackte vernehmlich, sicher gehen, wieder und wieder. Kämpfen, töten, leben. Weg hier, zu gefährlich, Revier finden, da war es sicher. Komische Sicht, immer mehr schwarze Punkte. Den Beinen fehlte Kraft, sie knickten ein, aufstehen, kämpfen. Schwankend kam sie auf die Beine, machte zwei Schritte und stürzte schwer auf den felsigen Boden der Arena, wo sie liegenblieb. Blut lief aus der Kopfwunde an ihrer rechten Seite, wo der Stein ihren Schädel zerschmettert hatte und färbe den Boden unter ihr rot.
 

Vorsichtig öffnete sie die Augen etwas war nicht richtig, ihr Revier, sie erkannte es am Geruch. Ihr Kopf brannte und sie konnte nicht richtig sehen. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie wollte aufstehen doch ihr fehlte die Kraft. Mühsam rollte sie mit ihrem Kopf nach links. Ein Eindringling in ihrem Revier, ein Eisenmann, den hatte sie noch nie gesehen. Aufstehen, nicht liegenbleiben, ihr fehlte die Kraft, ihr war schlecht. Mit einem würgendem Geräusch übergab sie sich neben sich. Sie hörte wie der Eisenmann näher trat. Sie hatte keine Kraft mehr, kein kämpfen, nicht töten, nicht leben. Als der Fremde sie auf die Arme hob war sie schon nicht mehr bei Bewusstsein.
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